Volltext: Kaspar Hauser

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Stanhope (mit einem Blick nach dem Hause des Lehrers): 
Noch ist er daheim. Sehen Sie dort: seine Fenster sind 
erleuchtet. 
Der Fremde: Halt! Er öffnet ja die Thür! — 
Zurück! — Er tritt heraus — kommt auf uns zu! Was 
bedeutet das? 
Stanhope: Mir unerklärlich! Er wollte mich drinnen 
erwarten. 
Der Fremde: Zurück, zu mir! daß er uns nicht er—⸗ 
kennt! Aber wenden Sie kein Auge von ihm! Er darf 
hier keinesfalls vorüber! 
(Beide ziehen sich nach links zurück.) 
Zweite Scene. 
Kaspar allein. 
Kaspar (tritt von rechts auf; suchend, um sich blickend; mit ge— 
dämpfter Stimme): Leonor'? — Nicht hier? — Leonor'! 
War mir's doch, als sähe ich einen Schatten längs der 
Büsche gleiten! — So spät schon, und noch immer nicht 
zurück! — Ah, dieses Warten! Alle Zuversicht krümmt 
sich darunter zu kindischer Bangigkeit. Bange wovor?! 
Weil ich nun endlich die verhaßte Thüre hinter mir ins 
Schloß geworfen — alle Brücken abgebrochen? Oder davor, 
daß mir eine schmähliche Rückkehr gleichwohl droht? — 
Oen Blick zurückwendend nach dem Hause.) Wie der schwarze, 
kahle Bau dort hockt und glotzt! mit seinen gelben Augen 
recht wie eine plumpe Bestie. — Die Thür ihr gähnender 
Rachen, der nach mir schnappen, mich wieder verschlingen
	        
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