Bayrische Politik.
91
badischen Opposition engverbündete Mann in Karlsruhe markirt (7),
und da sein Begehren selbst dann () merkwürdig war, wenn selbes
(so) aus Oppositions-Tendenzen hervorgegangen sein sollte.n
3. Das Schreiben des geheimen Raths von Lang, dessen offen—
bekannte Tendenz auf ein Lächerlichmachen des ganzen Vorfalles —
gerichtet ist.
4. Endlich die seit 2 Jahren gegen Hauser erschienenen Zeitungs—
artikel und insbesondere die Quellen, aus welchen der preuß. Polizei—
rath Merker die Facta zu(r) Begründung seiner Zweifel gegen Hauser
geschöpft haben dürfte.
Indem ich Euer Excellenz auch die wachsame Verfolgung dieser
Spuren, sowie die genaue Ermittlung aller jener Personen empfehle,
mit welchen er in und außer Ansbach etwa Umgang pflog, bemerke
ich Ew. Exc. noch, daß jedenfalls der jetzige(n) großherzogl. badischen
Herrscherfamilie ein etwaiges Attentat bezüglich der Kinder des Groß—
herzogs Carl fremd war, daß alle Schuld auf den verstorbenen Mark—
grafen Ludwig und auf den Rathgeber, Staatsrath Fischer, fallen
1)y Binder hatte dagegen „gehört, daß dieser ihm ganz Unbekannte Kammer—
—
Baden gerade nicht: sie töten den Säugling nicht, sondern pflegen den Ballast
unterirdisch bis zum Jüngling, setzen diesen dann in der größten Stadt des deindes
aus und erregen so einen Weltsfpektakel; damit noch nicht genug, veranstalten sie
zwei Mordanfälle aus einem Puppentheater, und wenn dann das Opfer endlich
wirklich in Ansbach begraben liegt, wenden diese Simpelmeier durch den Ober—
postdirektor zu Karlsruhe sich direkt an den Bürgermeister Binder um
das Bildnis ihres Opfers. Denn auf eine andere Art waren die Kasparbildercher
damals natürlich gar nicht zu erlangen! „Hienächst erfuhr ich,“ so dreht Binder
die Klatschmühle weiter, „auch gestern nachmittags sub rosa von einem Kaufmann,
daß nach Mitteilungen, welche diesem von Baden aus gemacht wurden, der Tod
Hausers in Karlsruhe auf einen dortigen geheimen Rat einen solchen erschütternden
Eindruck gemacht habe, daß er mit wichtigen Entdeckungen hervorgetreten sei, die
in Karlsruhe bekannt geworden seien und großes Aufsehen erregt hätten. (Daher
vom Nürnberger Krämer bloß sub rosa?) Ich bin sehr begierig (jetzt legt Binder
die Schürze an und streift er sich die Ärmel auf), zu erfahren, was hieran ist,
und ob nur Privatansichten und Meinungen, oder wirklich die Wahrheit das
Wort führt.“ Der pure Klatsch, Herr Oberbürgermeister, genau wie in Ihrer
Bekanntmachung.