Volltext: 1828-1833 (1. Band)

Kaspars Selbstverwundung. 
Hiermit endet jedoch das Unbegreifliche in dem Benehmen des 
Meuchelmörders noch nicht. 
Über jedes Erwarten war bis hierher alles gelungen. Hauser 
— 
allein im Garten, auch zeigte sich keine Spur von Anordnungen, die 
etwa gegen den lauernden Mörder getroffen waren. Hauser suchte 
sogar, als er niemand am Brunnen fand, den Verbrecher da auf, 
wo dieser sein Opfer gar nicht erwarten konnte; auch war er in einer 
Bekleidung, die das Geschäft erleichterte. Der Angefallene wehrte sich 
nicht, er schrie nicht, sein Leben war seinem Verfolger preisgegeben, 
nichts hinderte diesen, Hauser auf der Stelle zu töten. Der Verbrecher 
begnügte sich mit einem Stoß, und Hauser entlief . . . Weder 
aus Hausers Angaben, noch sonst hat sich ergeben, daß äußere Um— 
stände den Verbrecher gezwungen hätten, Hauser entweichen zu lassen. 
Der ganze Vorgang ist so eigentümlich, daß sich die bündigsten 
Zweifel erheben müssen: ob Hauser die Wahrheit ausgesagt hat. Es 
ist jedoch das Eigentümliche der Mordgeschichte mit diesen Vorgängen 
noch nicht erschöpft. Der Verbrecher hat nicht allein das Entkommen 
—DDD 
Zettel hinterlassen, der möglicherweise zu seiner Ermittelung bei— 
tragen konnte und dann seine Überführung erleichtert haben würde. 
Damit auch dieser Zettel in dem Schneegestöber nicht etwa verloren 
gehen möchte, war er gegen Beschädigung durch Aufbewahrung in 
einem Beutelchen gesichert. Dennoch gelang es dem Mörder, ohne daß 
rgend eine weitere Spur von ihm sich gezeigt hätte, zu entkommen. 
Wie bei dem ersten Mordversuche alles still und ruhig abgelaufen 
war, so auch jetzt . . . Der Mörder behielt ausreichend Zeit zum 
Entkommen. Hauser wendet sich an keinen der im Garten oder in 
der Nähe wohnenden Menschen; er trifft, nachdem er den Ausgang 
des Gartens erreicht hatte, im Schloßhof den Melbermeister (bei 
Grimm Mehlhändler, also wohl Mühlner [so] B.; doch weder diesem 
Manne, noch irgend einem anderen Menschen auf dem Wege nach 
seiner Wohnung macht er eine Mitteilung . .. 
Hauser läuft, im Meyerschen Hause angekommen, die Treppe 
hinauf; hier wendet er sich an Meyer, zeigt auf seine Wunde, ohne 
350.
	        
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