Metadaten: 1828-1833 (1. Band)

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Kaspar mag keine Pomade. 
Königsheim war ebenfalls anwesend. Nach dem Theater wurden wir 
dem ganzen Hofe vorgestellt. Seine Durchlaucht der Herzog sprach 
mit Hauser und mit mir. Dadurch mußte unsere Anwesenheit in 
Gotha offiziell werden); ich reiste daher am 21. früh auf demselben 
Weg, den wir kamen, nach Koburg zurück und am 22. nach Bamberg.“ 
Hickel erzählt in seinem Kaspar Hauser: „Wo es galt, Auf— 
sehen zu erregen und seine Person geltend zu machen, zeigte er immer 
Gewandtheit, und stellte er sich zu Hause furchtsam, so war er auf 
der Reise desto dreister und sicherer, gleichsam als sei ihm in der 
Fremde jede Person eine Schutzwache. So schickte ich ihn auf dem 
Retourwege in Nürnberg im Geleite eines Lohnlakaien zum Bürger— 
meister Binder; er aber entfernte jenen eigenmächtig aus seiner Nähe 
und machte außer diesem Gange noch viele Gänge ganz allein und 
in die Nacht hinein.“ 
„Die Rückreise ging über Bamberg. Die dortige schöne Welt 
war bei der Nachricht von Hausers Anwesenheit in Aufruhr. Zu 
einem glänzenden Balle bei dem Herrn Präsidenten Grafen von 
Lemberg eingeladen, ließ er, obgleich er erst einen neuen Zahn (au) 
erhielt, beinahe keine Tanztour aus. Unempfänglich sür Natur-Schön— 
heiten lag ihm weniger daran, Schönes zu sehen, als gesehen zu 
werden. Er ging auf dem Balle von Hand zu Hand, von Familie 
zu Familie; das ist sein Element.“ 
„Auch auf dieser Reise war er sein eigener Wecker. In Koburg 
stand er früh 2 Uhr auf, um seine Toilette zu machen, wozu er ge— 
wöhnlich lange brauchte. Dortselbst bekam ich auch Aufschluß über 
seinen zierlichen Lockenbau, der mir schon als künstlich bereitet vor— 
kam, was Hauser aber leugnete, und den Glanz und die Fettigkeit 
der Haare als Natur erklärte. Unvermutet traf ich ihn dort, wie 
er jede Locke einzeln legte und pomadisierte, während er immer be— 
hauptete, Pomade möchte er nicht, sie mache ihm Kopfweh. Er 
genoß unterwegs alle Speisen, wie Ganseleberpasteten, und trank starke 
Vanille-Chokolade, die er sich in Nürnberg heimlich selbst kaufte.“ 
) Hickel hatte nämlich (seine oder lieber Feuerbachs Motive werden wir im 
nächsten Buche erfahren) die zu einer Reise außerhalb Bayerns den Offizieren 
vorgeschriebene Erlaubnis des Königs nicht eingeholt.
	        
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