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lange die Banken aufstehen, am Rialto sich finden lassen. Da soll er
mit Eifer darauf sehen, was und wie jedermann handle, sich alle
Veränderungen der Waren, das Steigen und Sinken der Preise genau
auf ein Täfelchen notieren und dies bei Zeiten seinem Kaufmannsherrn
nach der Vaterstadt schreiben. Alles nötige und wichtige soll er in
dem zweiten Briefe wiederholen, weil der erste gar leicht verloren
gegangen sein könnte. Die Fragen des Prinzipals soll er gewissenhaft
beantworten und über seine Geschäfte Stillschweigen bewahren. Er
soll sich nicht über Nacht auf sein Gedächtnis verlassen, sondern alles
in ein Journal oder in sein Kopier- und Schuldbuch eintragen. Leicht—
fertige Leute, die Frauen und das Spiel soll er meiden und überhaupt
in allen Dingen sich wohl und züchtig verhalten, denn man werde
fleißig Obacht auf sein Betragen geben. Gewiß war es aber auch
nichts seltenes, daß die Eltern daheim mit dem jungen Sohn in der
Fremde nicht recht zufrieden waren, zumal dann, wenn er zu hohe
Kosten verursachte. Der alte Michel Behaim hatte 1506 seinen fünf—
zehnjährigen Sohn Friedrich nach Lyon (wo die jungen Leute gleichfalls
häufig in die Lehre gethan wurden) geschickt, der Sohn aber dort sich
modisch gekleidet, wofür der Vater nun eine Rechnung von 69 fl. rhein.
und 17 Schilling bezahlen mußte. Da schreibt der Alte voll Entrüstung
an seinen Sohn: „Ich habe dich darumb hin geschick, das du etwas
lernist und karck seyst, das du lernst gelt gewinnen und lernst nit, gelt
verzern und verthun; den es hecht einem sein lebtag an .. Ich bin
wohl zwey jar aussen gewest, ich hab so vil nit verzert, als du. ..
Darumb pesser dich, ist mein meinung ... Man sagt mir, du hast dir wol
zway atlise wammß lassen machen, ist zu vil, hest dich noch wol
slechtre Wammß betragen (begnügen); es macht hald vil geltz.“ Der
Sohn entschuldigt sich bei der Mutter, er habe sich nur ein Allas—
wamms machen lassen, um es an den heiligen Feiertagen zu tragen,
„unfreundliche“ Landsleute hätten ihn beim Vater angeschwärzt. „Aber
liebe muter“, verantwortet sich der Sohn, „ich mein, es sei pesser, ich
ge ein wen(ig) sauber doher, das (als daß) ich pubet und spilet“. In
der Folge war der Vater mit dem Sohne wieder zufrieden.
Natürlich gab es zwischen Venedig“) und den oberdeutschen Städten
ein beständiges Gehen und Kommen und einen sehr regen brieflicheũ
Verkehr, der, wenn es die Wichtigkeit der Sache erforderte, durch be—
sondere Eilboten vermittelt wurde. Diese brauchten zur Zurücklegung
der bedeutenden Strecke zwischen Nürnberg und Venedig nicht mehr als
fünf Tage. Gewöhnlich aber rechnete man dafür zehn bis dreizehn Tage.
—— Reben den von anderen italienischen Städten nur etwa noch Mailand
(s. oben) und Neapel. die apulische Seestadt Bari, sowie das mitten im Gebirge ge—
legene Aquila (deutsch: Adler genannt zu werden pflegen. (Forts. folgt.)
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