Volltext: Eine Adoptivtochter Napoleon I.

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Da ihr die Gegend gefiel, wünschte sie sich dort an— 
zukaufen und hatte besonders eine hochgelegene Waldpar⸗ 
zelle im Auge, von der aus man eine wundervolle Aus⸗ 
sicht genoß: den Wald von Loret. Besser hätte sie wohl 
gethan, vor der Hand noch von ihrem Plane abzustehen. 
Der Wald war nämlich Eigenthum des Prinzen Ludwig 
von Baden, des Onkels des Großherzogs, zum Theil auch 
Eigenthum des Prinzen Friedrich. Der Wald gehörte zu 
dem früheren Grundbesitz des Bischofs von Constanz und 
war von Napoleon den badischen Prinzen als Apanage 
gegeben worden. Hortense, die leider unfähig war, einer 
Laune, einem Verlangen zu widerstehen, richtete die Bitte 
an den Großherzog, ihr in ihrem Vorhaben behüfflich zu sein. 
Daß ihre Bitte dem um seine Gemahlin besorgten 
Großherzog sehr ungelegen kam, läßt sich denken; er hatte 
zerade jetzt soviel andere Dinge zu regeln: der Augenblick 
war ein schlecht gewählter. 
Mademoiselle Cochelet, die Vorleserin der Königin 
Hortense, an welche die Großherzogin Stephanie liebens⸗ 
würdigerweise als an eine alte Gefährtin aus dem Cam⸗ 
pan'schen Institut geschrieben hatte, um als Grund, wes— 
halb sie die Königin nicht empfangen könne — die „Staats 
raison“ anzuführen, — Mademoiselle Cochelet hatte in 
ihrem Dankschreiben auch der Großherzogin den Wunsch 
Hortenses, den Wald des Prinzen Ludwig zu kaufen und 
in demselben ein Haus zu bauen, unterbreitet. Die Groß— 
herzogin antwortete eigenhändig: ihr Gemahl habe es über— 
nommen, der Königin in der ihm so sehr am Herzen
	        
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