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stellt, als ihre Gefährtin aus dem Campanschen Institut,
die beliebte Hofdame Annette von Mackau, die sich jetzt um
des Prinzen und um des Kindes Willen vernachläßigt sah,
ihr die überraschende Erklärung machte: sie fühle sich in
Baden, fern von ihrer Familie, äußerst unglücklich. Frl.
hdon Mackau fand Mittel und Wege, die Kaiserin Josephine,
welche ihr schon manches Gute erwiesen hatte, von ihrer
Lage zu benachrichtigen*); da Jos ephine, welche als ges chiedene
Kaiserin von so vielen ihrer zum Hofhalt der neuen Kaiserin
Marie-Louise übergetretenen Damen im Stich gelassen war,
mehr als einen Posten in ihrer Umgebung zu besetzen
hatte, so machte sie keinerlei Schwierigkeiten und ersuchte
ihre Nichte, ihr das abtrünnig gewordene Fräulein Annette
bon Mackau zu überlassen. Stephanie überwies ihr auch
sogleich die einstige Freundin, von der sie nie geglaubt
hätte, sich trennen zu können.
Stephanie war jetzt eine gar vernünftige und ernste
Sohn des entthronten Königs Gustav 1Vv von Schweden, war öster⸗
reichischer Feldmarschall; die Ehe mit der Tochter Stephanies wurde nach
oierzehnjähriger Dauer im Jahre 1844 geschieden (ist also nicht 1834,
wie der Herr Verfasser irrthümlich bemerkte, sondern 1830 geschlossen
worden). Es ist ihr eine Tochter Caroline (Carola) entsprossen. welche
den jetzigen König von Sachsen heirathete.
x) Der Bruder Fräulein Annette von Mackau's, der mit Jerome auf
dem Collège de Juilly erzogen war, hatte auch das Talent, sich durch Bitt—
gesuche zu fördern: er wurde am Bord des „Vétéran“, welchen Prinz
Jérome kommandirte, aufgenommen. Nach dem Feldzuge verließ er den
Prinzen Jerome, welcher König von Westfalen geworden war, nicht mehr.
Dieser König, der sehr gut gegen Die war, welche ihm schmeichelten, nahm
auch bereitwilligst den Herrn von Mackau unter seine Fittiche.