Volltext: Eine Adoptivtochter Napoleon I.

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Das sind ja allerdings sehr schöne Worte, aber Herr 
de Norvin sagte nicht die Wahrheit. Er wußte sehr 
wohl, daß der Prinz ursprünglich Nichts so sehnlich ge— 
wünscht hatte, als ein guter Gatte zu sein. Herr von 
Norvin wußte auch, trotzdem er das Gegentheil sagte, 
daß der Prinz sich über Stephanie in mehr als einem 
Punkte zu beschweren ein Recht hatte: es war in der 
That etwas kühn, dem verächtlich behandelten und abge— 
wiesenen Gemahl zu sagen: er würde von seiner Gemahlin 
geliebt. Norvin spielte nur die Rolle, die ihm als 
Vermittler zu spielen, oblag. Seine Mühe aber war verloren. 
„Einige Tage später“, so fährt er in seinem Briefe 
fort, „als wir im Schloß La Favorite waren, entfernte 
sich der Prinz gleich nach Tisch unter dem Vorgeben, 
militärische Geschäfte riefen ihn nach Karlsruhe. Sein 
flüchtiger Besuch war der ganze Erfolg meiner Beredsamkeit. 
Er ließ sich nur sehr selten in La Favorite oder in Mann— 
heim blicken. In Karlsruhe, wo das Paar Thür an Thür 
wohnte, zeigte er sich seiner Gemahlin garnicht — u. s. w.“ 
So gingen noch zwei volle Jahre hin. Die Prinzessin 
hielt sih nunmehr nach wiederholten Annäherungsver— 
suchen für das Opfer des Eigensinns ihres Gemahls. 
Sie grämte sich und suchte die Zeit so gut es ging todt 
zu schlagen. Ob das Wetter es zuließ oder nicht, sie 
machte täglich weite Ausflüge. Begleitet von Herrn von 
Norvin, von Madame Walsh, Frl. von Mackau oder 
Frl. von Bourjolly, welche sie den übrigen Damen ihres 
Hofes vorzog; sie besuchte die Nachbarschaft ihrer Schlösser 
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