150
nicht genügt, wir hätten den Absichten beider Höfe wenig
entsprochen, hätten wir uns nicht bemüht, diese Schwierig—
keiten, die ja eigentlich gar keine besondere, keine ernste
Veranlassung hatten“*), und doch den Prinzen von seiner
Gemahlin entfernten, beizulegen. Ich war ganz besonders
bevollmächtigt, die Aussöhnung, soviel in meinen Kräften
—R0
herzog war die Veranlassung dazu — hatte ich dem
Prinzen meine Aufwartung gemacht, um mich in der Sache
zu verwenden. Der Prinz sagte mir wörtlich: „Der
Kaiser liebt mich nicht mehr; weshalb weiß ich nicht. Sie
sehen, er hat mich nicht wie in den Jahren 1806 und 1807
zur Armee berufen.“ „Monseigneur“, gab ich schnell zur
Antwort, „der Kaiser liebt sie nicht, weil Sie ihre Frau
nicht lieben. Er hat Ihnen die liebenswürdigste Prinzessin
Europa's, sein aus Liebe adoptirtes Kind, zur Gemahlin
gegeben; er hat sie Ihnen gegeben, damit Sie ihr ein
guter Gatte wären und nicht, damit Sie sein Kind ver—
nachlässigen und es in ein schlechtes Licht bringen. Sie
wissen ja selbst am Besten, Monseigneur, daß Sie der
Prinzessin Nichts vorzuwerfen haben. Ich weiß, daß Sie
von ihr geliebt werden und daß es nur von Ihnen ab—
hängt, die Gunst des Kaisers wieder zu erringen und da—
mit zugleich auch glücklich zu werden. Sie sind diese
Aussöhnung nicht nur dem Kaiser, auch Ihren Unterthanen
sind sie dieselbe schuldig“.
5wPrinz Karl war dieser Meinung wohl nicht.