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auf einige Zeit hinaus abgeholfen sein. — Der Dürst'sche
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Vorstädte, in Gostenhof II, au der oberen Kauolstraße.
Ist die Lage, wegen der unmittelbaren Nähe der Bahn,
der Centralwerkstätten, vieler Fabriken und eines leb—
haften Fuhrwerkverkehrs gerade keine staub- und rauch—
freie, so ist sie doch wenigstens sehr bequem und der
Keller daher nicht minder lebhaft frequentirt, als die
übrigen. Legt der Handwerker, der Kaufmann Abends
seine Arbeit bei Seite, so kann er, ohne erst noch einen
weiten Weg zurücklegen zu müssen, im Keller der Dürst'-
schen Brauerei mit Familie sein vielleicht zu Haus schon
zubereitetes Abendbrod einnehmen und eine kellerfrische
Maß guten Bieres dazu trinken. Ein oberhalb des
Kellers angebrachter Saalbau ist geschmackvoll mit humo—
ristischen Bildern aus dem Volks- und Kellerleben be—
malt, und bietet bei plötzlich eintretender schlechter Wit-
terung einen recht augenehmen Aufenthaltsort, woselbst
schon mancher tolle Streich ausgeführt wurde. Für
engere Gesellschaften, namentlich für solche, welche bei
vorgeschrittener Stunde von dem braunen Naß sich nicht
trennen können, sind zwei gemüthliche kleine Kneipstüb—
chen vorhanden. Daselbst können die ewig Durstigen
„immer noch eine trinken.“ — Die nach Nürnberg kom—
menden Fremden besuchen mit besonderer Vorliebe un—
sere Bierkeller, hat das Kellerleben ja durch München
sozusagen einen Weltruf erlangt. Nicht selten kann der
stille Beobachter sehen, wie ein zierlich geschniegeltes
Herrchen vergebens einen Maßkrug zu erobern sucht,
oder eingekeilt in qualvoll fürchterlicher Enge seufzend