Inhaltsverzeichnis: Des Bürgermeisters Töchterlein

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Wandel noch weit größern Anstoß. 
Doch das müßt Ihr gelten lassen, 
Daß er ist ein Mann von seltnen 
Gaben und von hohem Mute, 
Daß er ohn' Bedenken alles 
Drangiebt, lieber elend umirrt, 
Als daß er nur eine Hand breil 
Abweicht vom betretnen Pfade, 
Stets getreu dem kühnen Worte: 
Um Wahrheit ich ficht', 
Niemand mich abricht', 
Es brech' oder gang. 
Gott's Geist mich bezwang. 
Brav, Magister, ruft Ohm Traudorf, 
Der sich höchlich drüber freute, 
Wie der Ratsherr blaß vor Sorn ward. 
Trinkt, sonst rostet Euch die Kehle, 
Ihr kommt ohnehin zu kurz heut! 
Nun wird abgeräumt, s'ist schade. 
Für die immerdurst'gen Männer 
Trug man schwere Ungarweine 
Auf und Traubenblut aus Welschland; 
Doch den holden Fraun und Mägdlein 
Wurde vorgesetzt vom fernen 
Griechenland ein köstlichsüßer 
Rebensaft in Silberbechern. 
Auch am Tisch, wo erst die Jugend 
Saß zum Teil recht unbehaglich, 
cöst der Wein die Zungen endlich. 
Hildegard ging unermüdlich 
Schon beim Essen auf und nieder, 
Mahnte alle ihre Gäste 
Freundlich nöt'gend, nicht zu säumen; 
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