Objekt: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg des Jahres 1919 (1919,1 (1920))

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Soziale Fürsorge 
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gelaufenen Mengen wurde eingelagert, um während der Frostperiode nicht ganz ohne Kartoffeln 
zu sein. Die bei der Staͤdt eingeschriebenen Industriebetriebe und wirtschaftlichen Berbände 
konnten durchschnittlich mit der Hälfte des angeforderten Quantums beliefert werden. Anfangs 
November wurde zufolge Stadtratsbeschlusses der Kartoffelgroßhandel vollständig 
ausgeschaltet. Die Belieferung der Kleinhändler übernahm die Kartoffelstelle selbst. 
Des weiteren wurden während des Jahres beträchtliche Mengen an Gemüse und 
O b st durch die Kartoffelstelle hereingeschafft. Das Gemüse und ein Teil des Obstes wurde gleich 
in den städtischen Berkaufsstellen abgegeben, während der größte Teil des Obstes, soweit es sich 
um haltbare Ware handelte, eingelagert wurde, um es in späteren Monaten, wenn großer Bedarf 
horrschte, zu billigem Preise an die Bevölkerung abgeben zu können. Im November erreichte 
der Lagerbestand an Obst die Höhe von 14 000 8tr. Die5 Verkaufsstellen anfangs 1919 wurden 
im Sommer auf 7, dann im Herbst auf 14 und zuletzt auf 22 erhöht. Während des Berichts— 
jahres wurde in den Verkaufsstellen ein Gesamtumsatz von J 620 000 A erzielt. Der Gesamt— 
umsatz der städtischen Kartoffelstelle belief sich auf 12 000 ooo M. Der Gesamteinlauf des 
Jahres 1919 betrug an Kartoffeln 577 407 3tr., an Gemüse 143 407 Ztr. und an Obst 
33 797 Ztr. 
1. Vierteljahr 1920. Die ersten drei Monate des Jahres 1920 standen, wegen der in 
dieser Zeit alljährlich einsetzenden Frostperiode, wieder im Zeichen einer großen Kar toffel— 
knappheit, zufolge der bis Anfang Februar nur 1 Pfd. Kartoffeln pro Kopf der Bevölke— 
rung verteilt werden konnte. Nachdem der Lagerbestand an Winterkartoffeln erschöpft war 
und infolge der Kälte Zufuhren ausblieben, konnten von Anfang Februar bis Mitte März auf 
die fälligen Wochenmarken keine Kartoffeln mehr zur Verteilung kommen. Mit dem Einsetzen 
milderer Witterung begann die Kartoffelzufuhr wieder, so daß mit Belieferung der fälligen 
Wochenmarke Ende März zuerst mit 1 Pfd. pro Kopf, später mit 2Pfd. begonnen werden konnte. 
Auch wurde nun die Belieferung der Industriebetriebe und wirtschaftlichen Berbände wieder 
fortgesetzt. Außerdem begann im März die Abgabe von Saatkartoffeln an die Land— 
wirte und Kleingärtner zum Preise von 38 MAper Ztr. In der Zeit vom Januar bis März 1920 
wurde in den Verkaufsstellen ein Umsatz von 1l o66 103,48 M erzielt. Der gesamte Umsatz der 
städtischen Kartoffelstelle im ersten Vierteljahr 1920 betrug 2 743 143, 00 MA. Es liefen im 
—1. Vierteljahr 1920 insgesamt ein an Kartoffeln 27 526 8tr., an Gemüse 119 Waggons und an 
Obst 1979,560 Z3tr. 
9. Städtisches Lebensmittelamt.) 
(Berichtszeitraum: Kalenderjahr 1919). 
Allgemeines. Während die Einfuhr ausländischer Lebensmittel wie Reis, Kakao, 
Kaffee usw. im Bilde der allgemeinen Lebensmittelversorgung schon der hohen Preise wegen 
kaum in die Erscheinung trat, litt die Heranziehung der inländischen Vorräte zur Versorgung 
der Bevölkerung, besonders in der ersten Hälfte des Jahres, an einer Reihe von Unregelmäßig— 
keiten. Verursacht waren diese Störungen durch die immer wieder auftauchenden politischen 
Unruhen, durch die Verkehrsschwierigkeiten, Kohlenknappheit usw., und nicht zuletzt durch den 
Mangel an Pflichtbewußtsein seitens der Lieferpflichtigen. Anstatt der ihnen durch die Ver— 
waltungsbehörden auferlegten Pflicht zu genügen, zogen sie es vielfach vor, ihre Vorräte zurück- 
zuhalten, um sie in Zeiten des gesteigerten Bedürfnisses zu erhöhten Preisen an den Mann zu 
bringen und um gewinnbringende Geschäfte mit Schiebern und Schleichhändlern zu machen. 
Von einem Abbau der Preise war während des ganzen Wirtschaftsjahres nichts zu 
bemerken. Im Gegenteil, gegen Ende des Jahres zu stiegen die Preise in allen Lebensmitteln 
1) Dieser Bericht enthält nur Ergänzungen zu den Ausführungen der Sonderberichte über die 
Fleisch⸗, Fett-, Milch⸗ Mehl- und Brotversorgung usw.
	        
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