Anforderungen des seit 1866 bestehenden Bildungsnormativs mit bestem 
Erfolg entsprechen konnte. Verfasser, der einst als Schüler diesem 
seinem späteren Freunde und Kollegen zu Füßen saß und dann 
13 Jahre an derselben Anstalt lehrend neben ihm thätig war, kann es 
wohl sagen, daß Hübschers Hauptstreben bei allem Unterricht dahin ging, 
Klarheit bei seinen Hörern zu erzeugen, das klar Erfaßte zum 
unverlierbaren Eigentume zu machen, zu „imprimieren“, tüchtige prak— 
tische Lehrer helfen auszubilden. Herr Seminarinspektor Zahn charak— 
terisierte seine Leistungsfähigkeit und Wirksamkeit mit den Worten: 
„Begabt mit einem scharfen Blick, aus dem Lehrstoff das für 
den Bildungsstand seiner Zöglinge passende Pensum auszuwählen und 
dasselbe nach der für das einzelne Fach verfügbaren Zeit zu bemessen, 
und ausgerüstet mit einer raschen Auffassungsgabe und einem unge— 
wöhnlichen Lehrtalent, hat er in all den ihm übertragenen Lehrfächern 
seine Schüler auf ihrem Bildungsgange mit ruhiger sicherer Hand 
vorwärts gebracht und ihnen zu klarem Wissen und tüchtgem Können 
oerholfen. Sein pflichteifriges Wirken hat ihm bei allen seinen Schü— 
lern ein bleibendes Andenken gesichert“). 
Hübschers höchster Stolz war, ein Lehrer zu sein. Mit aus— 
gesprochener Sehnsucht sah er dem Zeitpunkt entgegen, der den For— 
derungen der Neuschule Gerechtigkeit widerfahren läßt. Dem bayrischen 
Lehrerverein gehörte Hübscher seit der Gründung an. Hübscher war 
ein sehr lebhafter, munterer und geselliger Mann. Selten jedoch hatte 
man das Vergnügen, sich seiner heiteren und anregenden Gegenwart zu 
erfreuen. Häusliche Angelegenheiten, sein eifrig betriebener Hopfenbau, 
Lektüre und Studium nahmen ihn vollauf in Anspruch. Auch Sorge 
um die Gesundheit hielt ihn von den rauchigen Bierstuben ferne. Als 
jedoch 1869/70 in Altdorf ein Gewerbeverein gegründet worden war, 
den Verfasser eine Reihe von Jahren leitete, entschloß sich Hübscher, 
in demselben eine Anzahl sehr ansprechender Vorträge über natur— 
wissenschaftliche, ins gewerbliche und technische Gebiet einschlagende 
Fragen zu halten und in einer Reihe von Abenden Belehrungen über 
die in Aussicht stehenden neuen Maße und Gewichte zu geben. Diese 
letzteren übergab er 1871 unter dem Titel: „Gemeinfaßliche Beleh— 
rungen über das neue Maß und Gewicht“ der Oeffentlichkeit. Sie 
mußten bald zum zweitenmal aufgelegt werden. 
Jahresbericht des Seminars Altdorf pro 1878/74. 
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