Volltext: Nürnberg

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Besserung ın allen Verhältnissen der Stadt bemerkbar. 
Das Kirchen- und Schulwesen der Stadt erhielt eine neue 
Organisation; namentlich auch die Königl. Studienanstalt, 
welche im Jahre 1826 das Jubelfest ihrer Gründung vor 
300 Jahren feierte, an welcher neben anderen Humanisten 
jener Zeit auch Melanchthon so grossen Antheil nahm, 
Handel und Gewerbe traten in eine bessere Zeit. In den 
Jahren 1815—1818 beschäftigten die fabrikmässig be- 
triebenen Geschäfte in Nürnberg (Spiegelglas-, Folie-, 
Bleistift-, Dosen-, Tabak-, Draht-, Messing-, Lahngold-, 
Nadel- und Spielkartenfabriken) im Ganzen nur 1416 
Arbeiter. In den letzten Jahren des ersten Viertel- 
jahrhunderts traten indess die Fortschritte ın gewerblicher 
und industrieller Beziehung schon sehr bedeutend hervor, 
der Export nahm wieder zu und die Regierung förderte 
die Bestrebungen der Stadt. 
König Ludwig I. schuf den nach ihm benannten 
Kanal, welcher die Donau mit dem Main verbindet; im 
Jahre 1833 wurde die Königl. Kreisgewerb- (jetzt Real- 
schule) errichtet, die Stadt gründete eine polytechnische 
Schule und that viel für den Unterricht der Gewerbs- 
angehörigen im Zeichnen, Mathematik u. s. w. Der 
Unternehmungsgeist erwachte und gab sich zunächst kund 
in der Errichtung einer Eisenbahn von Nürnberg nach 
Fürth (die erste mit Dampfkraft in Deutschland), wozu 
der Kaufmann Georg Zacharias Platner und der 
für alle industrielle Zwecke rastlos thätige Kaufmann 
Johannes Scharrer die erste Anregung gaben. Die 
Bahn wurde am 7. Dezember 1835 eröffnet. 
In die Zeit von 1825—1848 fällt die Errichtung 
vieler neuer Fabriken, die uns der Raum verbietet, alle 
aufzuführen, Das grosse Cramer-Klettsche Fabrik- 
etablissement wurde 1842 von dem Kaufmann Joh. Fr. 
Klett gegründet und 1847 von dessen Schwiegersohn, 
dem nachmaligen Reichsrath Dr. Freiherrn Theodor 
von Cramer Klett (+ 5. April 1884) übernommen. 
Schon bei dessen Lebzeiten wurde dieses Etablissement 
in ein Aktienunternehmen unter dem Namen „Nürnberger 
Maschinenbau-Aktiengesellschaft‘“ verwandelt. Das nächst- 
grösste Fabriketablissement ist die Nürnberger Ultra- 
marinfabrik, auf Grund der Herstellung des Ultra-
	        
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