140
Mann.
Nun wart' nicht länger und greif's an!
Frau
(geht zögernd zu dem Eisen, kehrt dann ängstlich wieder um).
Ich bitt' Dich, mein herzlieber Mann,
Daß mich nicht mag das Eisen brennen,
Will eine Schuld ich frei bekennen.
Weil ich's im guten Glauben hab than —
Wenn oft mich 'küßt hat der — Herr Kaplan.
Das, bitt' ich, laß vergessen sein.
Mann.
Ei sieh! da schlag' der Teufel drein!
Hast selbst vergessen Pflicht und Eh!
Nimm flugs das Eisen jetzt, und geh,
Will Dir den Pfaffen nicht rechnen an.
Frau.
O dann, mein herzenslieber Mann,
Willst mein in rechter Lieb' gedenken,
Zum Pfaffen mir — noch ein'n Andern schenken,
Um den mein Gewissen nit ganz frei —
Den Zweiten rechnest noch dabei, —
s war auch ein gottesfürcht'ger Mann!
Mann.
Das weiß der Teufel! Schau mal an,
Was für ein frommes Weib ich hab!
Darum Dein' Lieb zu mir nahm, ab,
Weil Zwei Du lieber hattst als mich!
Ei, schäm' deß in Dein Herze Dich, —
Und Du wolltst Untreu mir nachsagen:
Und läßt mich's heiße Eisen tragen?
Doch laß ich nach auch jene Zwei
Nun aber trag' das Eisen herbei.