Volltext: Neuester Wegweiser durch Nürnberg

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und Würde gehandhabt wurde. Handel und Gewerbe 
blühten immer mehr empor, begünstigt durch die ihr von 
Kaisern, Fürsten und Städten in und außer Deutschland 
ertheilten Handels- und Zollfreiheiten. Nürnberg wurde 
reich und mächtig, und konnte den Kaisern durch Geld, 
Kriegsgeräthe und Mannschaft Beistand leisten. 
Die Kaiser, von Heinrich IV. (1078) bis Mari— 
milian J. (1517), wählten die Nürnberger Reichsveste 
gerne zu ihrem Aufenthalte und hielten da viele Reichs— 
tage. — Auch Kaiser Ludwig der Bayer (1816-1846) 
verweilte oft und gern in Nürnberg, denn die Bürger— 
schaft war ihm sehr zugethan. Nach seinem Tode erklärte 
sich der Senat für Carl IV. und öffnete ihm (1347) 
freiwillig die Thore. Ein großer Theil der Bürgerschaft, 
hesonders der Handwerksstand, hing dem Gegenkaiser, 
Günther von Schwarzburg an, und es bildete sich eine 
Fraktion, welche im Jahre 1349 einen Aufruhr erregte, 
den Senat vertrieb, sich des Regiments bemächtigte und 
fast 6 Monate lang ihr Unwesen trieb, bis Carl IV. mit 
einem Kriegsheer herbeieilte, die Stadt einnahm, die 
Rebellen bestrafte und den Senat wieder in seine alten 
Rechte einsetzte. — Auf einem von diesem Kaiser 1356 
in Nürnberg gehaltenen Reichstage verfaßte derselbe die 
23 ersten Kapitel der goldenen Bulle, als Reichsgrund— 
gesetz, in welchem Nürnberg unter anderem das Vorrecht 
erhielt, daß jeder deutsche Kaiser und König seinen ersten 
Reichstag in dieser Stadt zu halten habe. 
Die Reichskleinodien und Heiligthümer wurden 1424 
vom Kaiser Sigismund der Stadt Nürnberg anvertraut 
und blieben dort in Verwahrung bis zur Auflösung des 
deutschen Reichs, wo sie nach Wien gebracht wurden. 
Im Jahre 1427 verkaufte Fried rich von Branden—
	        
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