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Auch wenn ihr die echte Bezeichnung fehlte, würde ich
nicht zögern, sie mit Stiassny als ein Werk des Pencz zu be-
trachten. Als seine Schöpfung wird sie in ihrem künstlerischen
Zwecke am leichtesten verständlich. Pencz konnte, an der
Uebertragung der Dürerschen Entwürfe auf die Langwand
des Rathaussaales — vielleicht in erster Linie — beteiligt, am
ehesten in die Lage kommen, KEinzelgruppen derselben zu
varlieren. Er glaubte vielleicht den Meister übertrumpfen, im
einzelnen verbessern zu können, als er die Erlanger Zeichnung
schuf. Anscheinend kam es ihm bloss auf die Gruppe der
Calumnia und des Insons an. Diese hat er nämlich merklich
besser, sorgfältiger, mit stärkeren Umrissen und kräftigerer
Modellierung gezeichnet, als die Richtergruppe. Penez mochte
das berechtigte Gefühl haben, dass ein noch grösserer drama-
tischer Zug in Dürers Entwurf kommen würde, wenn die
Calumnia nicht hinter dem vorwärtsrutschenden Insons herlief,
sondern vor ihm hereilte, ihn nachschleifte. Dass ihm der
Ausdruck seiner künstlerischen Absicht — was die Calumnia
anbetrifft — nicht gelungen ist, haben wir schon betont. Die
Figur des Insons macht in Bewegung und Ausdruck einen
gramm nicht in seiner richtigen Gestalt und vollen Deutlichkeit wieder. Ich
kann auf Grund genauester Prüfung des Originals mit aller Bestimmtheit
versichern, dass ganz deutlich das i. Verz. d, Hz, a. a..O. abgebildete Mono-
gramm auf dem Blatte wahrzunehmen ist, und dass dieses allen Anspruch
machen kann, für echt zu gelten. Die gute Photographie, die ich von der
Zeichnung habe herstellen lassen, lässt seine Gestalt auch völlig klar erkennen.
Dass das Zeichen nicht die Form des gewöhnlichen Pencz-Monogramms hat,
kann nicht Wunder nehmen. Dieses kennen wir nur aus Werken des Meisters,
die wohl alle aus den dreissiger und vierziger Jahren stammen. Die Erlanger
Zeichnung ist aber sicher um 1521 entstanden. Warum sollte der Künstler
nicht in seiner Frühzeit ein wenig anders signiert haben als später, Und er
hat ja auch ein dem Zeichen der Erlanger Zeichnung ganz ähnliches Mono-
gramm zweimal auf Stichen angewendet. Ich spreche darum Försters Zweifeln
an der Beglaubigung des Blattes als Pencz’ Werk alle Berechtigung ab. Wenn
Förster (p. 35) meint, der Künstler der Erlanger Zeichnung sei, ihrem Stil
nach zu urteilen, anscheinend jünger als Pencz (+ 1550), so muss ich ihm
gleichfalls mit aller Entschiedenheit entgegentreten. Ich finde, dass die Zeich-
nung im ganzen wie im einzelnen zu deutlich die Art Dürers widerspiegelt, als
dass sie nach 1550 entstanden sein könnte.
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