Volltext: Führer durch Nürnberg

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Milchmarkt hinaufführte, und es mußte damals auch der 
Schwibbogen fallen, und das große Kruzifix kam dann in 
der Mitte des Platzes zwischen dem Pfarrhans und der 
St. Moritzkapelle zu stehen. Als im Jahre 1542 hier ein 
Wassergang zum Röhrenbrunnen des Rathauses angelegt 
werden sollte, dachte man zunächst daran, es an der Ecke 
des Pfarrhofs der Kirche gegenüber aufzustellen, kam aber 
endlich (1548) zu dem Beschluß, es „hinten an St. Catharinen— 
chörlein auswendig der Kirchen als an eim Ort, da es am 
wenigsten irrt, anzuschmieden.“ Es ist ein bedeutendes 
Kunstwerk und wird dem Rotgießer Herman Vischer d. ä. 
zugeschrieben. Der Sage nach ist es von Silber und wurde 
in schwerer Kriegszeit, um nicht die Habgier der Feinde auf 
sich zu lenken, mit schwarzer Farbe überzogen. Deshalb 
erhielten die Nürnberger den Spottnamen „Herrgotts-— 
schwärzer“. Der geschichtliche Kern dieser Sage liegt wohl 
in folgender Begebenheit begründet. In den Jahren 1624 
und 1625 ließen die Brüder Hans und Georg Stark das 
Kruzifix abnehmen, das verfaulte Holzwerk erneuern und 
eine Erztafel mit lateinischen Versen anbringen. Krone und 
Tuch des Kruzifixes wurden vergoldet. Aber am 24. Mai 
1625 mußte Hans Stark auf Anordnung des Kirchenherrn 
Christoph Fürer die vergoldete Kron (und wohl auch das 
Tuch) „schwärzen und austhun“ lassen. So entstand wohl 
die Sage auf Grund einer Anordnung, die allerdings be— 
stimmt sein mochte, die begehrlichen Augen der vielen Kriegs— 
völker, die damals Nürnberg durchzogen, nicht auf dieses 
bedeutende Kunstwerk zu lenken. 
Die zwei Thüren unter den in den Jahren 1482 und 
1483 in den oberen Stockwerken neuaufgeführten Türmen 
sind im romanischen Stil gehalten, wie die unteren Teile 
der Türme selbst. Über der einen ein Hautrelief, die Kreuz— 
probe darstellend. Unter diesen Türmen liegt die unter— 
irdische Peterskapelle, in der sich das jetzt im Germanischen 
Museum aufbewahrte, angeblich älteste Grabmonument 
Nürnbergs, der Grabstein Konrads von Neumarkt, Stifters 
des Katharinenklosters, befand. Über der sogenannten Schau— 
thüre an der Hauptwache ein jüngstes Gericht, wahrscheinlich 
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