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Die Gemfenwurkgel wird auch Schwindelfraut genannt
Don Jägern, die dem thier in bergen hoch nachfteigen.
Die reinen Dünit ich fuch’, und mache fie bekant,
Die unfrer deutfchen Sprach in ihrer art find eigen,
Recht auf dem grunde geh’ und drin bleib unvermand,
Beift Suchend, auch wil fort, was ich drin finde zeigen,
Zu bringen frucht, die wol dem Daterlande nußgt,
Und mit der deutfchen Zung’ all’ andre frembde Irußgt.
In diefen würdigen Verein tritt num unjer HarSdörfer und
wird mit Schottel im Bunde bald eines ihrer einflußreichften
Mitglieder, fo lange Fürft Ludwig am Kuder war. Nach defjen
Dingange zieht er fihH mehr und mehr zurüg. Er hieß „der
Spielende“ mit „bunten Bönelein“ und der UmfhHrift „Auf
mandhe Art“ Nr. 368. AZ KReimgejeßg Hatte ihn Fürjt Ludwig
gegeben :
Die Bunte Bönelein von Farben mancher art
Ergekßen, in fich, auch mit wolluft gleichjam fpielen:
Der Nahme Spielend drumb mir nun gegeben ward,
Weil im gemüte man ergeßlichfeit fan fühlen,
Man im gefpreche wird ganß tugendlich gebahrt,
Zu theilen mit was man begriffen hat in vielen
Und frembden Ländern wol: das nubt dem Vaterland’
Und bringet Früchte vor Spielweif” in jedem ftand.
Der Vereinigung von SGejellfjdhaftadevije und eigenem Bei-
namen verdankt Harsdörfers: „Mit Nußen erfreulich“ feine
Entitehung.
Harzdörfer war durch Hanz Philipp Geuder, einen Nürn-
berger (den Ergengenden, Nr. 310), und defjen Herrn, den Fürften
Chriftian II. von Anhalt (den Unveränderlidhen), dem Fürften
Sudwig zur Aufnahme vorgejhlagen und von dielem unter dem
11. März 1642 aufgenommen worden.
Bon jegt an entwickelt fich ein Lebhafter Briefwechiel zwiichen
dem „Nehrenden“ und dem „Spielenden“, in dem alle wichtigen,