Volltext: Nürnbergs Bedeutung für die politische und kulturgeschichtliche Entwickelung Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert

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in Ihre Heimath, und wenn Sie heimkommen, erzählen Sie es 
überall, was Sie in Nürnberg gesehen und erlebt haben. Wir 
haben ein Fest vollendet, das viel herrlicher geworden, als wir 
es je erwartet, ja geahnt haben. Es war in der That nur Ein 
Gedanke, Ein Gefühl, das Alle beseelte. Als wir Sie einluden, 
die Brüder im fernen Norden, wie unsere näher gelegenen Vater— 
landsgenossen, da war das unser Einziger Gedanke, unser Ein— 
ziger Wunsch, daß es uns gelingen möge, die Einigkeit Deutsch— 
lands durch unser Fest neu zu befestigen, und dies unser Hoffen 
ist wunderbar Wahrheit geworden. Das, was wir in diesen Ta— 
gen erlebten, das war nicht von Menschen gemacht. Wir haben 
es deutlich erkannt, es war ein unbewußtes Sehnen Aller, einmal 
Ort und Gelegenheit zu finden, wo Sie sich aussprechen und von 
Mund zu Mund es sagen konnten, daß Sie eines Volkes Söhne, 
einig unter einander sein wollen. Und so ist denn unser Fest in 
der That in Deutschlands Geschichte ein Ereigniß. Hier 
im Herzen Deutschlands, in der alten Noris, da hat 
deutsches Herz deutschem Herzen sich erschlossen und 
die Macht des deutschen Liedes war es, die solches er— 
möglichte. Bewahren wir es treu, was wir in diesen Tagen 
empfunden und begeistert einander geschworen, auf daß gute und 
heilsame Frucht geerntet werde von dem Samen, der gesäet ist. 
Und jetzt zum Schlusse unseres Festes noch einmal aus voller 
Seele und vollem Herzen: „Deutschland, das ganze große Deutsch⸗ 
land, es lebe hoch!“ 
So endigte die Feier würdig, wie sie begonnen; würdig und 
berufen, im Herzen jedes Deutschen aufs neue die Liebe zum Va⸗ 
terlande zu beleben und zu bekräftigen, berufen, dem Deutschen 
seinen eigenen Werth kennen und sich selbst höher achten zu lernen. 
D'rum Deutschland stark in Wort und Lied 
Vorwärts mit deiner ganzen Kraft, 
Weil d'raus die Thatkraft dir erblüht, 
Die Einheit dir und Freiheit schafft.“ 
Am folgenden Morgen, Mittwoch den 24. Juli, entführte die 
meisten Sänger der rastlos dahin eilende Dampfer. 
Der auf dem Bahnhofe angebrachte Abs chiedsgruß lautet:
	        
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