Volltext: Nürnbergs Bedeutung für die politische und kulturgeschichtliche Entwickelung Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert

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Production. Denn so sehr jedem der zum Vortrag gebrachten 
Meisterwerke mit Recht vollste Anerkennung und ungetheiltester 
Beifall dargebracht wurde, so wurde mit Recht bei Lachner's 
„Sturmesmythe“ in ein endloses Bravorufen, ein vieltausendstim— 
mig verlangtes da Capo gemischt mit Hochs auf den großen 
Meister, und als er wieder vortrat, dem Verlangen der Menge 
nachzukommen, wurde er immer und immer wieder auf's Neue 
nit Beifall und Blumen überschüttet. 
6) An die deutsche Tricolore, gedichtet von v. Meyern, 
componirt von H. E. z. S., dirigirt von Krämer, herzogl. Concert— 
meister in Koburg. Eine hohe Festgabe, die vom Publikum mit 
der größten Begeisterung aufgenommen wurde, eine Begeisterung, 
die um so mehr wiegt, als sie nicht blos dem deutschen Wort, 
sondern auch, und vor Allem, der deutschen That des Fürsten galt. 
7) An die Deutschen, Gedicht von Elstermann, componirt 
und dirigirt von Tschirch, Musikdirektor in Gera. Diesem Liede 
wohnt eine eigenthümliche deutsche Kraft inne und äußerte eine 
zroße Gewalt, die durch Bravorufen und Hoch's sich deutlich 
kund gab. — 
8) Den Schluß der ersten Festproduction bildete: „Des 
Sängers Herz“, gedichtet von C. Weiß in Nürnberg, componirt 
und dirigirt von G. Emmerling, Director des Singvereins in 
Nürnberg. Das Solo wurde von der Augssburger Liedertafel 
mit Präcision und großer Kraft vorgetragen. 
Der Chor, von Quartettsätzen unterbrochen, zeigt durchaus 
von sachkundiger Verwendung und Bearbeitung des Textes und 
verfehlte keineswegs durch seinen brillanten Schluß seine Wirkung. 
Die Festhalle wurde nun von den hochbegeisterten Sängern 
und dem wohl zufrieden gestellten Publikum verlassen, und man 
gab sich auf einige Stunden dem Genusse hin in dem lebendigen 
und harmlosen Durcheinander der Volksmassen, wo die bekannte 
Nürnberger Gemüthlichkeit sich in allen Schichten auf's Glänzendste 
bewährte. Sängergäste mit ihren Gastgebern, Fremde mit den 
freundlichen Bürgern der Stadt, alte Freunde, Studiengenossen 
und wieder zusammengefundene Familienglieder, Alles überließ 
sich ungetrübtem Frohsinn, herzlicher Heiterkeit und dem Austausch
	        
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