Gesundheitswesen.
Mit einem Kostenaufwand von 4000 Mark erfolgte die Anschaffung einer Bettfedern—
ceinigungsmaschine. Die Werkstatteinrichtung wurde dahin verbessert, daß anstelle der ver—
alteten Maschinen neuzeitliche Einrichtungen beschafft wurden.
Der im Leichenhause vorhandene Handaufzug für die Leichenbeförderung wurde für
elektrischen Antrieb eingerichtet.
Bei einem Stande von durchschnittlich 1100 -1200 Kranken ist die ursprünglich für 1000
Betten errichtete, z. Zt. über 1186 Normalbetten verfügende Anstalt an der Grenze ihrer Auf—⸗
nahmefähigkeit angelangt. Da die Belegzahl von 1200 im Berichtsjahre sogar schon über—
schritten wurde, waren Maßnahmen zur Vermehrung der Unterbringungsmöglichkeit der
Kranken geboten. Als dringendes Bedürfnis wurde die Erweiterung der psychiatrischen Ab—
teilung — Bau 21 — und die Errichtung von Aufbauten auf eingeschossige Krankenbauten
erachtet. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen wurde anerkannt und die hiefür erforderlichen
Kredite bereitgestellt, und zwar: 440 000 Mark für den Auf- und Umbau des Baues 21 (ohne
Inneneinrichtung), 240 000 Mark für den Aufbau des Baues 11 (ohne Inneneinrichtung)
und 78500 Mark für die durch die Vergrößerung der Bauten bedingte Erweiterung der
Dampfkesselanlage.
Durch die genehmigten Erweiterungen wird die Zahl der Lagerstellen in Bau 21 um
73, in Bau 11 um 42 vermehrt werden. Für die Bauzeit ist außerdem als Notbehelf die Auf—
stellung von 2 Krankenbaracken vorgesehen, die zusammen 52 Betten aufnehmen. Der gleich—
zeitig geplante Aufbau des eingeschossigen Baues 5 wurde einstweilen zurückgestellt.
Eine baldige Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes war infolge der durch die außer—
»rdentliche Belegung der Anstalt und durch die Vermehrung der Krankenbetten geschaffenen
Verhältnisse ebenfalls ins Auge zu fassen. Der für den Umbau der Kühlanlage erforderliche
Betrag von 50 000 Mark ist bereits im Haushaltsplan für 1925/ 26 vorgesehen.
Nach Ausführung der beschlossenen Vergrößerungen und Herstellung des in Aussicht
genommenen Aufbaues auf Bau 5 wird durch eine Mehrung um rund 220 Betten dem augen—
blicklichen Bedürfnis und dem der nächsten Jahre im Krankenhause wohl abgeholfen sein. Zur
Befriedigung des weiterhin in absehbarer Zeit infolge der zu erwartenden Bevölkerungs—
zunahme sich ergebenden Bedarfes könnte nur durch eine Vergrößerung der Anstalt auf etwa
1800 Betten Vorsorge getroffen werden. Eine Erweiterung in diesem Umfange erscheint jedoch
bei den durch die ganze Krankenhausanlage gegebenen Verhältnissen nicht empfehlenswert.
Der Stadtrat faßte deshalb unterm 4. Februar 1925 den Beschluß, grundsätzlich über die Zahl
von ungefähr 1400 bis 1500 Betten nicht hinauszugehen und jetzt schon die Errichtung eines
neuen Krankenhauses ins Auge zu fassen. Am Schlusse des Berichtsjahres beschäftigte den für
die Behandlung dieser Angelegenheiten eingesetzten Krankenhausausschuß zunächst die Platz-
frage. Die mit der Stadt Fürth wegen Errichtung eines gemeinsamen neuen Krankenhauses
eingeleiteten Verhandlungen verliefen ergebnislos, da Fürth erklärte, selbst ein eigenes
Krankenhaus errichten zu wollen.
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12. Bestattungswesen.
Südfriedhof. Anläßlich des Allerseelensonntags fand erstmalig am 2. November, nachm.
3 Uhr, am Südfriedhof eine Totenfeier statt, an welcher sich außer der katholischen Geistlichkeit,
Fahnendeputationen, Gesangverein und Musik etwa 2—3000 Personen der südlichen katholi—
schen Pfarreien beteiligt haben.
Der Totensonntag, der 23. November, gab Veranlassung, auch seitens der protestantischen
Pfarrei Lichtenhof eine Gedächtnisfeier zu veranstalten, welche mit Instrumentalmusik, Gesang
und Predigt verbunden war.