Volltext: Erinnerungsblätter zum 60jährigen Bestehen des Schullehrer-Seminars Altdorf

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derselben die Prüfung wiederholt machen mußten. So erging es auch 
Strauß, der zwar in den meisten Fächern sich vorzügliche Noten er— 
warb, aber für Musik und Zeichnen zu wenig natürliche Anlagen 
besaß, um zum erstenmale die Aufnahme zu erringen. Erst zum 
drittenmale bestand er 1838 die Prüfung mit recht gutem Erfolge. 
Als 20jähriger Jüngling trat er mit den besten Vorsätzen und Ent— 
schluüssen in die Pforten des hiesigen Seminars, wo er sich unter 
der Leitung und dem Einfluß der Seminarinspektoren Dr. Strebel 
und Dr. Jakobi und der Seminarlehrer Ebensperger und Herrling 
mit allen Kräften seiner Ausbildung hingab. Als er im Jahre 1840 
nach zweijährigem Aufenthalt die Anstalt wieder verließ, konnte sie 
ihm daher auch das Zeugnis mit auf den Weg geben, daß er, „von 
den edelsten Gesinnungen und von einem nie rastenden Streben nach 
Fortbildung beseelt, sich stets männlich ernst und liebevoll gegen seine 
Mitschüler, gehorsam und ehrerbietig gegen seine Lehrer bewiesen, 
und mit größter Willensenergie stets echten, treuen Lehrersinn ver— 
bunden habe.“ 
Nach dem Weggange vom Seminar wurde Strauß Schulgehilfe 
zu Geroda bei Brückenau. Sein auch hier zu tage tretender, ihm 
ausdrücklich bezeugter Pflichteifer, sein nüchterner Sinn, sein vorzüg— 
liches Betragen, sowie seine guten Erfolge in der Lehr- und Er— 
ziehungsthätigkeit stehen dort bei den älteren Leuten noch in gutem 
Andenken. Seiner vortrefflichen Führung, wie seiner guten Leistungen 
wegen, gestattete ihm die K. Kreisregierung v. U., die Anstellungs— 
prüfung, statt nach 3, schon nach 2 Jahren zu machen. Er bestand 
dieselbe 1842, mit Ausnahme von Musik und Zeichnen, mit der 
Note J. Wegen seiner tiefen Musiknoten hatte er aber doch wenig 
Aussicht, später einmal eine der besseren Stellen, die mit einem Kan— 
torat verbunden waren, zu erhalten. Deshalb machte er den Versuch, 
in Nürnberg eine Stelle zu erlangen, mußte sich aber (1842), wegen 
Mangels einer solchen, auf spätere Zeit vertrösten lassen. Am 3. März 
1843 jedoch sollte ihm durch die Anfrage des Seminarinspektors Dr. 
Strebel in Altdorf, ob er geneigt sei, die erledigte Seminarprä— 
zeptorstelle anzunehmen, eine andere Perspektive in die Zukunft eröffnet 
werden. Er bejahte die Frage und empfing infolge dessen am 13. April 
1843 seine Ernennung, welche ihm die K. Kreisregierung v. U. mit 
dem Anhange zur Kenntnis brachte: „daß ihm in Berücksichtigung 
seiner vorzüglichen Qualifikation und seines musterhaften Betragens 
der Rücktritt in den Regierungsbezirk zu jeder Zeit offen stehe.“ 
Solche Anerkennung wirkle nicht einschläfernd, sondern ermunternd 
auf den jungen Mann. Sie spornte ihn erst recht an, mit allem 
Eifer und mit eiserner Ausdauer an seiner Vervollkommnung zu 
arbeiten. 
Wie draußen als Lehrer, so ging Strauß auch als Seminar— 
präzeptor peinlich gewissenhaft im Geleife der Pflicht. Er lebte nach 
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