Volltext: Erinnerungsblätter zum 60jährigen Bestehen des Schullehrer-Seminars Altdorf

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Das Schnullehrerseminar zu Alldorf. 
J. Von der Gründung der Anslalt. 
Die mit dem Nürnberger Seminar ziemlich gleichzeitig organi— 
sierten Lehrerseminare waren bis zum Jahre 1824 der Hauptsache 
nach bloß Lehranstalten, die von Jünglingen besucht wurden, welche 
außerhalb derselben wohnten. „Es konnte“, schreiben die ersten Vor— 
sttände des Seminars zu Altdorf, die Inspektoren Merz und Götz, 
in den 1828 bei Riegel und Wießner in Nürnberg erschienenen „Mit— 
teilungen über den äußern und innern Zustand des K. B. 
brotestantischen Schullehrer-Seminars Altdorf“: — „Es 
konnte in diesen (Lehr-) Anstalten, welche der Mehrzahl nach in den 
zrößten bayerischen Städten eingerichtet waren, nichts Tüchtiges 
zgeleistet werden; denn teils fanden daselbst die Schüler zu viel— 
fache Aufforderung zur Zerstreuung, teils ergriffen die meisten be— 
gierig die Gelegenheit, sich durch Unterricht nicht nur Brod, sondern 
auch die Mittel zu verschaffen, welche zur Befriedigung der mannich— 
rachsten Genüsse, die in großen Städten zu finden sind, dienen. Wie 
nachteilig dies alles aber auf die eigene Ausbildung wirken mußte, 
leuchtet von selbst ein. Zöglinge einer Lehranstalt sollen ja die mei— 
sten und bessern Stunden des Tages auf eigenes Lernen, nicht 
auf Unterrichten verwenden; und je nüchterner und einfacher ihre 
Lebensweise ist, desto leichter kann dieser Zweck ihres Aufenthalts in 
einer Bildungsanstalt erreicht werden. Daß gedachte Anstalten end— 
lich nicht nach Konfessionen getrennt waren, führte gleichfalls zu man— 
chen Inkonvenienzen, und beeinträchtigte nicht selten das Recht der 
einen und der andern Partei.“ 
Um diesen so bezeichneten Mängeln abzuhelfen, wurde der Ober— 
studienrath und spätere Oberkonsistorialrat Dr. v. Niethammer 
mit der neuen Organisation der Schullehrerseminarien beauftragt. 
„Zu jener Zeit“, sagte der als ein Mann von gemäßigter 
Richtung und klaren Anschauungen bekannte Herausgeber des „Schul— 
hlattes für Franken“ im Gegensatz zu den oben zitierten Ansich— 
ten, „ließ sich unsere hohe Staatsregierung von dem Gedanken leiten, 
zur Erzielung einer besseren Lehrerbildung sei es notwendig: a) die
	        
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