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der einem zusammengekauerten Thiere die Klauen in die
Lenden schlägt und mit dem Schnabel das Genicke packt,
an der Ecke des Hauses, aögen als besondere Zierden
desselben gelten. Etwas weiter dem Berg hinab 8. 535
steht die Landkartenhandlung von Fembo, ein im ita—
lienischen Style gebautes Haus mit Reliefs an der Facade
und einer weiblichen Statue auf der Giebelspitze. 4) Das
haus, das einst Willibald Pirkheimer, Dürers vertrauter
Freund, inne hatte, gehört jetzt der Haller'schen Familie;
es führt die Nummer 8S. 758 und steht auf dem Egpydien—
platze der Kirche gegenüber. 5) Das Tucher'sche Haus in
der Hirschelgasse (nicht zu verwechseln mit dem Tucher'schen
Hause auf dem Egydienplatz, dem Gynasium gegenüber,
das, in modernem Style, mit einem Balkon versehen ist)
hat jetzt der Papiermaschéfabrikant Fleischmann im Besitz.
Der Erbauer dieses sonderbaren Hauses war Hans von Tucher,
nachdem er 1479 von einer Pilgerfahrt aus Palästina zu—⸗
rückgekehrt war. Zur Erinnerung seiner Anwesenheit im
Oriente ließ er an seinem Hause einige thurmähnliche An—
aͤtze im morgenländischen Style erbauen, deren Kuppeln
auffallend aus den übrigen Räumlichkeiten hervorragen. Der
Hirschelgasse zugewendet ist ein Chörchen, das von einem
auf einer Kugel stehenden Elephanten getragen zu werden
scheint; unter dem Fenster des Chörchens ist ein Relief in
Stein gehauen: Adam und Eva am Baum der Erkenntniß;
das Tucher'sche Wappen findet man am Hause angemalt.
Im Innern führt eine gute Wendeltreppe in die oberen
Gemächer, von welchen einige äusserst interessant erscheinen.