boten, in manchen der Ordnung noch abgeneigten oder den Tarif nicht voll
einhaltenden Firmen Aenderung herbeizuführen, was denn auch entsprechend
ausgenützt worden ist. Auf die bisherigen Carifgegner im Prinzipalslager
blieb diese Ministerialentschließung auch nicht ohne Wirkung.
Das Johannisfest wurde dies Jahr in größerem Maße in Forchheim
gefeiert. Die Mitgliedschaften Bamberg, Erlangen und Fürth folgten un—
serer Einladung. Für den Extrazug von Vürnberg nach Forchheim mit
Fahrpreisermäßigung wurden 334 Billetten gelöst. Die Mitgliedschaft
Nürnberg gewährte ihren Mitgliedern 1A Fahrtzuschuß. In Forchheim
war von der Tupographischen Gesellschaft Nürnberg eine Drucksachen—
Ausstellung arrangiert. Gauvorsteher Seitz-München hielt bei der Nach—
mittagsfeier auf dem Anna-Keller die Festrede. — Am 26. August referierte
Verbandsvorsitzender Kollege Döblin im „Engl. Hof“ über „Rückblick auf
die Tätigkeit des Verbandes und seine Aufgaben für die Zukunft“ in äußerst
zahlreich besuchter Versammlung, während am 5. Vovember Arbeiter—
sekretär Konrad Dorn „Die Bedeutung des Fabrikinspektorats für die
Arbeiter“ behandelte. — Bei der Firma Spandel („General-Anzeiger“)
wurde durch gleichzeitiges Vorgehen der Spandelschen Personale in Bam—
berg, Frankfurt a. M. Hof und Vürnberg die Tarifanerkennung wieder er—
zwungen.
An andere Gewerkschaften wurden 30 MA verausgabt.
1905.
Eine am J. März aufgenommene Statistik wies für Nürnberg an Ver—
handsmitgliedern aus: 10 Faktore, 4 Korrektoren, 285 Handsetzer, 22 Ma—
schinensetzer, 77 Aaschinenmeister, 3 Schweizerdegen und 13 Stereotupeure,
ferner 5 Galvanoplastiker, 5 Schriftgießer und 18 Diverse, insgesamt
442 Mitglieder, denen 57 Vichtmitglieder gegenüberstanden, und zwar:
s0 Faktore, 4 Korrektoren, 22 Handsetzer, J Maschinensetzer, 15 Ma—
schinenmeister, 2 Schweizerdegen und 3 Stereotupeure. — Auf dem an Ostern
in Würzburg stattgefundenen Gautage wurde das Provisorium der An⸗
stellung des Gauvorstehers Kollegen Seitz in ein Definitivum umgewandelt.
Nach einem Veferat des Verbandsvorsitzenden Kollegen Döblin fand eine
ausgedehnte Diskussion der Cagesordnung der Verbandsgeneralversamm—
lung statt und dabei wurde auch die prinzipielle Stellungnahme des Gautages
zu der Tarifrevision und zu den sonstigen Verhältnissen innerhalb des Ver—
bandes in folgender Entschließung zum Ausdruck gebracht:
Der Gautag steht auf dem Standpunkt, daß von einer Tarifkündigung abzu—
sehen und lediglich eine Tarifrevision anzubahnen ist. Diese soll darauf hinaus-
gehen, daß eine möglichste Besserung der Verhältnisse herbeigeführt und die Tarif-
— Gehilfen zweckentsprechenden Weise
ausgebaut wird. Desgleichen spricht sich der Gautag dahin aus, daß an der his—
herigen bewährten Taktik des Verbandes festgehalten werden soll.
Auf der am 19. Juni in Dresden begonnenen Generalversammlung un—
seres Verbandes wurde neben Erhöhung einiger Unterstützungen u. a. fol—
gender Antrag angenommen:
Die Generalversammlung beauftragt die Gehilfenvertreter, zu gegebener Zeit
bei dem Tarifausschusse den Antrag auf Vevision des Tarifs zu stellen. Einge⸗
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