Samstag, Festkonzert am Sonntag, Frühschoppen und Gartenfest am
Montag und nahm einen vorzüglichen Verlauf. — Herr Kassenbeamter Her—
nann Vudolph hielt am 18. August einen Vortrag über „Die wichtigsten
Bestimmungen der Arbeiter-Versicherungsgesetze“ und Herr Chefredalkteur
Dr. Braun sprach in der September-Versammlung über „Die Geschichte
der Entwicklung der „Allgemeinen Zeitung“ in München und der „Wiener
Zeitung“. — 373 Mitglieder, 58 Nichtmitglieder waren hier beschäftigt,
davon zwei Drittel der Gehilfen über, ein Drittel zum und 18 Gehilfen unter
Minimum.
An andere Gewerkschaften wurden 438. 30 M bewilligt.
1904.
Zu dem an Olstern stattgefundenen Gautage in München wurden von
Nürnberg folgende Anträge gestellt: Verlegung des Gauvorortes nach
Nürnberg; Gliederung des Gaues in fünf Agitationsbezirke, die ihren Sitz
in Augsburg, München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg haben soll—
ten. Die Anträge waren veranlaßt durch einen Artikel des Verfassers
dieses Buches in Ar. 7 des „Korrespondent“: „Reorganisation und Agitation
im Gau Bauern“ und gaben Anlaß zu einem umfangreichen Meinungsaus—
tausch im „Korrespondent“. Der erstere Antrag wurde nach reger Aus—
sprache auf dem Gautage wegen Aussichtslosigkeit zurückgezogen, der zweite
dagegen angenommen. Weiter wurde die Anstellung eines Gauvorstehers,
borläufig provisorisch auf ein Jahr, beschlossen. Gewählt wurde Kollege
JosJ. Seitz⸗München.
Das Staatsministerium des Kgl. Hauses und des Aeußern erließ an die
Kreisregierungen die folgende Entschließung:
Die sämtlichen Sivilstaatsministerien und das Kgl. Kriegsministerium haben
nit Rücksicht auf den großen Umfang der Tarifgemeinschaft der Deutschen Buch—
drucker und den wohltätigen Einfluß, den diese Gemeinschaft auf die Ordnung des
Verhältnisses zwischen Unternehmern und Arbeitern übt, vereinbart, entsprechend
dem in der Kammer der Abgeordneten angenommenen Antrage, die ihnen unter—
stellten Behörden mit Anweisung dahin zu versehen, daß Druckaufträge des Staats
in der Vegel nur an solche Druckereien vergeben werden sollen, welche den vom
Deutschen Buchdruckerverband mit den Prinzipalen vereinbarten Tarif (den Deut—
schen Buchdruckertarif) angenommen haben.
Die Kgl. Vegierungen werden hiernach im Einverständnis mit dem Kgl.
Staatsministerium des Innern beider Abteilungen beauftragt, bei der Vergebung
taatlicher Druckaufträge in der Regel nur tariftreue Druckereien zu berücksichtigen.
Die Abgabe amtlicher Inserate an Tagesblätter gilt nicht als Druckauftrag
des Staates.
Die von der Tarifgemeinschaft nicht angehörigen Druckereien ohne amtlichen
Auftrag hergestellten Formulare dürfen nur noch bis J. Januar 1006 bezogen wer—
den, sofern diese Betriebe sich der Tarifgemeinschaft nicht nachträglich anschließen.
Die Kgl. Vegierungen werden beauftragt, die unterstellten Staatsbehörden
entsprechend anzuweisen und den Gemeindebehörden ein entsprechendes Verhalten
dei der Vergebung gemeindlicher Druckaufträge zu empfehlen.
Nlit diesem mit großer Befriedigung von den Buchdruckern Bauerns
degrüßten Erlasse hatte die Tarifgemeinschaft neue Anerkennung gefunden
und den Gehilfen war zugleich eine nicht zu unterschätzende Handhabe ge—
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