Inhaltsverzeichnis: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

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Die Unterlage der Holzdecke bildet eine 18 Centimeter hohe Betonschicht, welche oben 
mnit einem 1 Centimeter starken Cementüberzug versehen ist und dem Vrofil der fertigen Holz— 
oflasterung genau entspricht. 
Die einzelnen Klötzchen messen 18 Centimeter in der Länge, 8 Centimeter in der Breite 
und 13 Centimeter in der Höhe und bestehen aus imprägnierten schwedischen Kiefernholz. 
Sie wurden unmittelbar auf die abgeglichene Betonunterlage verlegt und sind in ihren Längs— 
ceihen durch 9 Millimeter starke und 40 Millimeter hohe Holzleisten von einander getrennt. 
Die hiedurch entstehenden Fugen werden mit Cementmörtel ausgefüllt. Das nach diesem 
System hergestellte Pflaster wird mit einer Schichte Porphyrgrus bedeckt und zwar in der 
Weise, daß auf 1000 Quadratmeter Holzpflaster 1 Kubikmeter Grus zur Verwendung kommt 
Die Länge der mit Holz gepflasterten Straßenstrecke beträgt 250 Meter, die Gesamt 
fläche des Holzpflasters 2148 Quadratmeter. 
In vielen Städten werden die Straßenbahnschieneu bei Ausführnng von Holzpflaster— 
ungen unmittelbar auf die starre Betonunterlage verlegt, wobei die schweren Motorwagen ein 
stark rollendes und sehr unangenehmes Geräusch verursachen. Um dies hier zu vermeiden, 
wurden die Schienen versuchsweise teils auf 50 bis 60 Millimeter starken Asphaltbeton, teils 
auf 20 Millimeter starke imprägnierte Filzplatten verlegt. 
Für den Quadratmeter fertiges Holzpflaster samt Betonunterlage wurden 16,50 Marf 
hezahlt, außerdem erhielt der Unternehmer für 1 Meter der Schieneneinfassung mit Rücksicht 
auf die hier erschwerte Arbeit und den erheblichen Holzverschnitt eine besondere Entschädigung 
»on 1,50 Mark. 
Während der ersten drei Jahre nach erfolgter Fertigstellung des Holzpflasters ist das— 
selbe vom Unternehmer unentgeltlich zu unterhalten, in den folgenden sieben Jahren wird für 
die Unterhaltung von 1 Quadratmeter in 1 Jahr ein Betrag von 0,25 Mark bezahlt. 
An vier Stellen innerhalb des Holzpflasters wurden auch Versuche mit hartem Australholz 
Black butt und Tallow wood) gemacht und im Ganzen 36 Quadratmeter damit belegt. 
Der Preis für den Quadratmeter dieses Hartholzes betrug 26,50 Mark. Diese Flächen be— 
inden sich in der Augustinerstraße vor dem Hauptthor des Justizgebäudes. — 
Im Jahre 1897 wurden auch wieder 12 gepflasterte Straßenübergänge hergestellt 
und es betrugen die Gesamtausgaben hiefür 10346 18237) Mark. Die Uebergänge kamen 
an den Kreuzungen folgender Straßen zur Ausführung: 
Bogenstraße mit Ziegelgasse, Peter Henlein-Straße mit Wiesenstraße, Peter Henlein-Straße 
mit Birkenstraße, Wiesenstraße mit oberer Mentergasse, Peter Henlein⸗Straße mit Alexander— 
straße, Bogenstraße mit Paradiesstraße, Ziegelgasse mit Aufseßplatz, Glockenhofstraße mit 
Köhnstraße, Flaschenhofstraße mit Reindelstraße, Glockenhofstraße mit Baustraße, Bieling⸗ 
straße mit Kirchenweq, Ludwiqg Feuerbach-⸗Straße mit Adamstraße. 
II. Neubau von Schotterstraßen. 
Die Länge der im Jahre 1897 neu hergestellten Schotterstraßen beträgt 3050 26331 
Meter, der Kostenaufwand hiefür 195 848 [1148 773) Mark. Von dieser Summe wurden 
181764 [115 363) Mark durch Private aufgebracht. Der laufende Meter einer Schotter— 
sttraße stellte sich auf 64,20 Mark. 
Die in früheren Jahren übliche Anlage von gepflasterten Übergängen an den Straßen— 
kreuzungen wurde verlassen, weil es bei feuchter Witterung sehr schwierig ist, einen 3 bis 4 Meter 
breiten Pflasterstreifen in sauberem Zustande zu unterhalten. Etwa seit 1896 werden daher 
die Straßenkreuzungen in ihrer ganzen Ausdehnunqg mit Granitpflaster versehen.
	        
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