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54 m
Und würd allweg in Frieden stahn
Gegen ihm selbs und jedermann.
Vffnen niemand dein Heimlichkeit,
Auf daß dir nit bring Reu und Leid.
Dann man findt also geschrieben:
Wenig Menschen sind stet blieben.
Des Menschen Gmüt ist wandelbar,
Begehrst du Fried, nach meim Rat fahr,
All bös Nachred vermeid mit Fleiß,
Auf daß du drum erwerbest Preis
fürkumms)) auch an andern Leuten.
Die Ubls vom Nächsten thun deuten.
Solchs stillt deins Herzen Grimmigkeit
Und treibt von dir all Haß und Neid.
Und thut anch die Hörer lehren,
Daß sie dein Sach in gut kehren.
Bmessner ziemlicher Red fleiß dich,
Nit fahr die Leut an frevenlich,
Und noch Bedunken sag kein Ding,
Red auch nit unbesinnt jächling,
Daß niemand dovon bleidigt werd,
Und halt dich guter sänfter Bärd?)
die dein schlechtes) Meinung anzeig.
Bleib bei der Wahrheit und nit leug,
Und erzeig dich nimmer aus List
Anderst weder) daß dein Herz ist.
Dann du betrügst dich selbs und Gott
Und würst vor den Menschen zu Spott.
Du sollt niemand schnell urtheilen
SZeine Werk und ihm anseilens)
Kachselig Gedanken und Zorn,
Und gedenk: ich thu vielleicht morn)
Ein bösers Werk weder das ist.
Domit verjagst des Teufels List.
Deim Zorn sollt du kein Statt geben,
Du bahst dich dann bsunnen eben,
J Verbindre es. — ) Gebärde. — o) schlichte — Mals. — 9) anhaͤngen. —
Rnmaraen