fullscreen: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1925/26 (1. April 1925 bis 31. März 1926) (1925/26 (1926))

Denkwürdige Vorfälle. 
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Aürnberg, die zum Ausdruck bringt, daß wir den herzlichsten Anteil nehmen an der gewaltigen 
Werbeveranstaltung der Deutschen Turnerschaft. Seien Sie überzeugt, daß der Stadtrat die 
hohe Bedeutung des deutschen Curnens im Rahmen des städtischen Gesamterziehungsplanes 
voll würdigt. 
Als äußeres Zeichen hierfür händige ich Ihnen heute aus Anlaß Ihrer Beteiligung am 
Hermannslauf hiermit eine Anweisung auf 500 Reichsmark aus mit der Bestimmung, die 
Summe zur Förderung der in der Nürnberger Turnerschaft zusammengeschlossenen Jugend 
zu verwenden. 
In diesem Sinne gebe ich auch persönlich den wackeren Läufern aus der Nürnberger 
Curnerschaft ein herzliches „Gut Heil“ mit auf den Weg und bitte, unsere Stadt bei der 
bedeutsamen Feier im Teutoburger Walde würdig zu vertreten. Gut Heil!“ Darauf wurde 
der Tauf in der Richtung Fürth i. B. usw. fortgesetzt. In kurzen Abständen standen die 
CTurner und warteten auf den anstürmenden Täufer, um sofort den Lauf aufzunehmen. 
Der Köcher mit der darin enthaltenen Urkunde wanderte so in raschestem Laufe durch Süd— 
deutschland hindurch nach dem Norden und traf rechtzeitig in Detmold ein. 
Sonntag, den 16. August, nachmittags, führte die Aürnberger Curnerschaft im Anschluß 
an den Hermannslauf auch in Nürnberg eine Hermannsfeier durch. Sie fand, wie allerwärts 
in Deutschland, genau zu derselben Zeit statt, während der im Ceutoburger Walo die Erinnerungsfeier 
erfolgte. Die Turner und Turnerinnen fanden sich im Sternlauf mittags 1 Uhr am Haupt— 
markt zusammen, um dann in einem geschlossenen Festzug zum Schmausenbuck zu marschieren. 
Der Festzug, in dem fünf historische Gruppen — Hermann der Cherusker mit einer großen 
Gruppe alter Germanen, Kaiser Barbarossa, Vater Jahn, Lützow'sches Freikorps mit 
CTheodor Körner, die Germania — mitgeführt wurden, ging an der Sebalouskirche vorbei 
über den Weinmarkt, durch die Karlsstraße zum Josephsplatz, dann durch die Karolinens, 
König- und Bahnhofstraße zur Tullnau und weiter durch Mögeldorf zum Schmausenbuck. 
Nach der Auflösung des Zuges am Schmausenbuck fand dort die Aufführung des eigens zu 
diesem Zweck von Balthasar Mendel verfaßten Stückes „Deutschland, Deutschland über alles“ 
statt. Eine begeisterte Menge füllte den Raum des Naturtheaters bis auf den letzten Platz. 
Die Festrede hielt Oberschulrat Johann Dürr. Von der Hermannsschlacht ausgehend, schilderte der 
Redner den wiederholten Aufstieg und Niedergang Deutschlands, an welch letzterem stets die 
Uneinigkeit die Schuld getragen habe. Mit dem Wunsche, daß dieses alte Erbübel doch enolich 
einmal beseitigt werden möchte und mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland schloß er 
seine wirkungsvolle Ansprache. Es folgte der gemeinsame Gesang des von Maßmann, auch 
einem alten Curner, verfaßten Liedes: „Ich hab' mich ergeben“ und des Deutschlandliedes. 
29. und 30. August 1925. Fahnenweihe der Vereinigung ehemaliger 
Angehöriger des 7. bayer. Landwehr-Inf.Regiments. Das ehemalige 7. bayerische 
Tandwehr⸗Infanterie⸗-Regiment setzte sich in der Hauptsache aus Nürnbergern und Fürthern 
zusammen. Es ist eines jener Landwehr⸗-Regimenter, die vom August 1914 bis zum November 
1918 stets in vorderster Linie und ausschließlich im Westen kämpften. Sonntag, den 30. August, 
fand die mit einer Wiedersehensfeier verbundene Fahnenweihe der Vereinigung ehemaliger 
Landwehrsiebener statt. Ihr ging am Samstag abend auf dem Johannisfriedhof eine Toten⸗ 
gedächtnisfeier unter Niederlegung eines Kranzes an der dortigen Gedächtnistafel voraus. Die 
Weihe der Fahne erfolgte in der Lorenzkirche. 
30. August 1925. Werbe- und Sammeltag der Nürnberger Kleingärtner. 
Der am Sonntag, den 30. August, von den Organisationen der hiesigen Kleingärtner veran— 
staltete Werbe- und Sammeltag — insbesondere auch behufs Erlangung eines einigermaßen 
gesicherten, dauernden Gartenbesitzes — lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit auf die hohe 
wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung des Kleingartenbaues. Das äußerlich am meisten
	        
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