Volltext: Nürnberg im Bauernkrieg

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Dominicus, (Schleupner.) Von allen Städten wird Nürnberg zuerft 
jgenannt, woraus hervorgeht, welche Bedeutung die Bauernichaft dem 
Schiedsrichteramte desielben beilegte. 
Die zwölf Artikel wurden gleich früheren Borjhlägen von 
den Bundesftänden nicht angenommen; Ddieje wollten überhaupt fo 
[ange nicht mit der Bauernjchaft in Unterhandlung treten, als fie 
unter den Waffen ftünden. Der Krieg nahm alfo feinen weiteren 
ortaana. 
Sm Anfang des Mai entftand eine große Bewegung im 
fränfijden Bauernheere, das in verjhiedenen RKotten dem gefin= 
nungsfreundlihen Würzburg zueilte. Un 6. Mai ftand e8 vor 
der Stadt in voller Siegesgewißheit, nad) der Einnahme des Ma- 
rienberge8 bald im Befiße von ganz Franken zu fein. Allein dazu 
bedurften die Bauern eines mächtigen Bundesgenoffen und großer 
Seldmittel; beides Hofften fie beim Nürnberger Rath zu finden. 
Eine Botfchaft an dem Bauernlager zu Heidingsfeld er[chien 
am 13. Mai in Nürnberg und ftellte die Anfrage, ob der Kath 
und die Seinigen für oder wider die Bauern jeien, denn bieje 
würden nach Vollendung ihres Vorhabenz im Lande zu Franken 
in die Nähe von Nürnberg kommen, den Markgrafen hHeimfuchen 
und verderben. Ihre Abficht jet rein, fie wollten. Sicherheit des 
Eigenthums und der RMeichsjtraßen; . auch würden fie nur gegen 
den vorgehen, der bisher wider Gott, Chre, Recht und Biligkeit 
viele Leute und befonder8 Nürnberg jHädige. Der Rath Hätte ja 
zu Abftellung diejer Yebeljtände bisher viele Koften getragen, nun 
fönnte er ohne große Mübhe fein Ziel erreichen. Er möchte die 
Bauern zu Ausführung diefes Plane3 mit großem Sejchüß, Pulver 
und Volk nothHdürftig verfehen oder ihnen folches wenigitenz um 
Seld verabfolgen. 
Sm Namen des RKathes verhandelte mit ihHıuen Hans Chner 
und Martin Tucher. Sie hoben Hervor, welche Verkufte der Rath 
durch die Unficherheit der Reichsftraßen erlitten, wa3 er für au- 
dere Stände zur Sicherung des Verkehrs und zur Beftrafung der 
Srevler mit großen Koften gethHan, welde Fehden er fih dadurch 
zugezogen. Den Gejandten {ei ohne Zweifel bekannt, wie geneigt 
jich der Math bisher zum Evangelium gehalten und wie er Ddeß- 
Halb nicht allein bei vielen Hohen und niederen Ständen merkliche 
Nachrede, Schmach und Unluft erlitten, jondern auch Leib und 
Sut in Gefahr gebracht Habe. Chriftlih und dem Befehle Gottes 
gemäß, wolle er Alle8 aufbieten zur Ausbreitung und Förderung 
de8 aqöttlihen Wortes. 
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‘) veral. Brief an Würzburg vom 15. Mai.
	        
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