Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

368 
Senat ist zuerst eine Munizipalverwaltung und seit 1818 
ein Magistrat erster Klasse geworden, der es an Sorgsam— 
keit in der Verwaltung und an Wahrung der Wohlfahrts⸗ 
interessen der Stadt nicht fehlen läßt. Der alte Senat 
hatte zwar ein größeres Gebiet und machtigere Arme und 
konnte selbstberufen und diktatorisch auftreten innerhalb sei— 
ner Grenzen, allein er beging dafür auch manche Fehler, 
welche der Eigenmächtigkeit nur zu oft ankleben. 
Fragt man nach dem Vermögensstand der Nürnberger 
Gemeinde, so ist derselbe, zumal neben dem großen Reich— 
thum der Stiftungen und des Kirchenvermögens äusserst 
arm, und nur dadurch war den sich immer mehr (wenn 
auch langsam häufenden) Schulden entgegen zu treten, daß 
die Abgaben der Bemittelteren in ein billigeres Verhäaͤltniß 
im Vergleich zu den weniger Bemittelten gesetzt wurden, 
eine Maßregel, die früher schon hätte getroffen werden sol— 
len, als sie getroffen worden ist. Sieht man sich indeß in 
der Stadt um, so gewahrt man immer Verbesserungen und 
wenn auch nicht sogleich Alles geschieht, was geschehen soll 
und muß, so fällt die Schuld wieder auf die Mittellosigkeit 
des Gemeindevermögens, welche dem guten Willen der be⸗ 
sten Verwaltung hinderlich ist. Durch ein tüchtiges inne— 
res Gewerbs- und Handelsleben, durch die Ausübung jegli⸗ 
cher Kunst und durch kernhafte Wissenschaftsbildung würde 
Nürnberg sich eine neue ungekannte Größe erringen kön— 
nen; Mühe und Ausdauer kostet dieser Kampf in dem 
Zeitalter der Konkurrenzen, von allen Seiten bestürmt und 
gedrängt durch Erfindungen, Vortheile und Einrichtungen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.