Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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bringt sich freilich gerade so recht und schlecht durch, waͤh⸗ 
rend Einzelne es besser verstehen und ihre Nettoeinnahme, 
nicht zu Viel gesagt, auf 3000 — 4000 Gulden und darüber 
zu forciren wissen. — Um auch ihrerseits die Anhänglichkeit 
an das Andenken großer Männer Nürnbergs zu beweisen, 
haben manche Wirthe ihren Aushängeschilden berühmte Na— 
men und Bildnisse gegeben, auf diese Weise ist die Wirth⸗ 
schaft zum „Albrecht Dürer,“ Jim „Hans Sachs,“ zum 
„Grübel“ und zum „Peter Vischer“ entstanden. An dem 
Wirthshause zum „Albrecht Dürer“ ist das Bildniß des 
großen Malers in einem bronzirten Medaillon, ein recht 
gutes Relief von dem Bildhauer Afinger, einem Schüler 
Rauch's, ausgeführt. Im Wirthszimmer, wo Rauch wah⸗ 
rend seiner Anwesenheit bei der Einweihung des Dürer⸗ 
Monuments einigemal gewesen, ist über dem Platz, auf 
dem er gesessen, sein Bild in Bronze (Medaillon), von 
ihm selbst gefertigt, in die Mauer eingelassen, das nach 
seinem Willen Eigenthum des Hauses bleiben soll. 
Es ist nicht über zwanzig Jahre her, daß man in Nürn— 
berg noch überall jene Bierkneipchen, von denen jetzt noch ei— 
nige bestehen, fand, welchen die Studenten das Prädikat 
„gemüthlich“ beigelegt haben. Es waren dieß jene traulichen 
Stübchen, in denen nur eine mäßig große Gesellschaft Platz 
hatte, und deren Plafond nicht viel höher war, als nöthig, 
um nicht anzustoßen, auch wenn man seine sieben Schuhe 
gemessen. Die alten Reichsstädter Bürger Nürnbergs hat— 
ten es so im Brauche, nach des Tages Mühen in kleinen 
Zirkeln zusammenzusitzen und ein Paar Stunden wegzuplau⸗
	        
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