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Rüge, auch die feinen Liqueure werden blos ausnahmswei⸗
se getrunken und für solche Fälle sucht man gewiß immer
einen Entschuldigungsgrund auf, Beweis genug, daß man
seiner bedarf.
Als Speisehäuser dürfen wieder alle Gasthäuser gelten
und in den meisten bestehen auch Mittagstische auf Abonne—
ment, wo man zu 36kr., 24 kr., 18 kr. per Couvert, ohne
Wein oder Bier, recht gut dinirt. Ein besuchtes und viel
gelobtes Speisehaus ist das von Philipp Raw zwischen den
Stegen auf der kleinen Schüttinsel 8. 1691 und 1692; auch
in der Wirthschaft zum Pfau in der neuen Gasse, im Es—
sigbrätlein am Weinmarkt, im König von Bayern am
Obstmarkt, im goldenen Elephanten am Theater, im goldnen
Hahn hinter dem Rathhaus, im Museum u. a. O. ißt man
billig und gut zu Mittag. Mehrere Wirthschaften, wie das
Schwänlein am neuen Thor, geben einen Mittagstisch für
9skr., andere sollen sogar für Gkr. Mittagessen abgeben,
was im Verhältniß zum Preis allerdings sehr wohlfeil ge—
nannt werden darf. Einige Suppenanstalten sind auch im
Laufe der Zeit entstanden, allein es wird keine rechte Notiz
von ihnen genommen und im Vergleich zu den Suppenan—
stalten z. B. in München (Kraftsuppenanstalten) sind sie
auch kaum des Namens werth. Schlimmer als mit dem
Mittagessen ist man mit dem Abendessen daran, weil man
da wenig Auswahl hat, entweder man muß einen Gasthof
aufsuchen, oder man muß sich damit begnügen, was einem
anderswo vorgesetzt wird. In den Bierhäusern, wohin
man doch in Nürnberg gewöhnlich des Abends geht, be—