Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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der Reformatoren, welche gewinnsüchtige Drucker ohne 
Recht durch die Presse verbreiteten und Luther selbst hat 
von Wittenberg aus bei dem Magistrat Klage über diesen 
Mißbrauch stellen müssen; hat ja doch der Prior des Augu— 
stinerklosters, Volprecht, Luthers Schrift wider den Ablaß 
nachdrucken lassen. Die Buchdruckereien, die gegenwärtig 
in Nürnberg im Gange sind, heißen: die Bauriedel'sche 
L. 340; die Bieling'sche S. 1114; die Campe'sche L. 175; 
die Milbradt'sche L. 1478; die Sebald'sche 8. 611 (mit 
einer Schnellpresse); die Teifel'sche L. 1578; die Tüm⸗ 
mel'sche 8. 3544. Die Buchdruckerei der Besitzer des Korres— 
pondenten von und für Deutschland (mit einer Schnellpres— 
se). Der Besitzer einer Schriftgießerei ist Zanker S. 952. 
— 
L.. Handel und Industrie. 
Nächst der Kunst und Wissenschaft erreichte Nürnberg 
seinen Ruhm und Wohlstand durch Handel und Industrie, 
die früher viel bedeutender gewesen sind, ehe es sich von 
andern Orten hat überflügeln lassen. Nichts desto weniger 
ist es in Bayern der bedeutendste Handelsplatz, wie Augs— 
burg hinsichtlich der Wechselgeschäfte oben an steht. Am 
besten wird man die Lebhaftigkeit des Handelsverkehrs ge— 
wahr, wenn man die vielen Frachtwägen in der Lamms— 
und Neuenthorgasse, in der Königs- und Karolinenstraße 
eifrig von dem derben Ladervolke (eine eigene Menschen⸗ 
klasse in Nürnberg) in voller Beschäftigung umgeben sieht. 
Der Ausfuhrhandel ist jetzt noch nicht gerade unbeträchtlich 
und Nürnberger Spielwaaren, Tabak, Hopfen, Tuchkar⸗ 
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