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welche die Nürnberger mißliebig machten. Der Wunsch
um die Rückkehr des reichsstädtischen Regiments,
der sich stark vernehmen ließ, war die Folge dieser
Stimmung, deßhalb erschallte auch den 1809 ein—
ziehenden Oesterreichern ein Jubelruf entgegen, den
ein politischer Rausch der damaligen Zeit geboten hatte.
Erst mit den Jahren lernten die Nürnberger die
Fügung und die guten Absichten der bayerischen Re⸗
gierung. Das Gemeindevermögen wurde von dem
Staatsvermögen getrennt, und den Bürgern zur
selbstständigen Administration übergeben sammt der
Verleihung der Verfassungsurkunde (1818) unter
König Maximilian Joseph J., einem Fürsten, in wel—
chem kein besseres Herz hätte schlagen köͤnnen. So—
fort hatte die Verwaltung der Stadt ein Magistrat
übernommen, und die Nürnberger Schulden wur⸗
den bayerische Staatsschulden mit voller Prozentge⸗
währ. Als König Max zum erstenmal nach Nürn—
berg kam (1823), waren die Empfangsfeierlichkei⸗
ten in hohem Grade herzlich und dem Anlaße an—⸗
gepaßt. Maximilian Joseph J. wurde auch bis zu
seinem Ende (1825) in Nürnberg als gütiger Lan—⸗
desvater verehrt und mit aufrichtigem Schmerz be—
trauert, als die Nachricht seines Todes eintraf.
Ludwig J., der seinem Vater auf den Thron folgte,