252
17. Interessante Privat- und städtische Häuser.
Es ist weiter oben schon die Rede davon gewesen, daß
man in vielen, sehr vielen Häusern irgend einen Gegen—
stand finden wird, der eine Aufmerksamkeit wohl verdient,
sey es ein schönes gothisches Stiegenhaus, freie Gänge und
Ballustraden, künstliches Täfelwerk oder sonst etwas archi—
tektonisch Merkwürdiges. Es seyen hier einige Häuser be⸗
sonders genannt, welche entweder durch ihre neuere oder
durch alte Bauart oder ihrer berühmt gewordenen Bewoh—
ner und Besitzer oder bedeutender darin vorgekommener
Ereignisse wegen Erwähnung verdienen. d) Das Pila-—
tushaus 8. 493, nächst dem Thiergärtnerthor, hat sei—
nen Namen von seinem früheren Besitzer⸗ Martin Kötzel,
welcher die genauen Entfernungen von dem Hause des Pi—
latus bis zur Schädelstätte auf Golgatha von Palaästina mit—
brachte und anwendete (siehe die Stationen). Gegenwärtig
gehört das Haus dem Direktor der Kunstgewerbschule Al—
bert Reindel. An der Ecke des Hauses steht auf einem
Tragstein eine geharnischte Ritterfigur mit Speer und Schild.
Auf dem Giebel ist ein Thürmchen angebracht. Im In—
nern hängt in der Hausflur unten eine Hautlicearbeit und
auf dem Treppengeländer sitzt ein Löwe aufrecht, das Topp—
ler'sche Wappenschild haltend. Diesem gegenüber befindet
sich 6) das der Stadt gehörige und dem Albrecht-Dürer—
Verein (siehe diesen) überlassene Wohnhaus *) Albrecht
—— — — — —
) Das Haus, in welchem Dürer geboren wurde, steht in der Wink⸗
lerstraße S. 31, jenes, worin er seine Jugendjahre zugebracht.
in der Burgstraße S. 493.