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fes, in der Adlerstraße, ist das Rentamtslokale und in dem
hinteren Theile in der Karolinenstraße das Landgerichtslo⸗
kale eingerichtet worden.
13. Das Postgebäude.
Die Post bestand anfänglich in Wöhrd, wurde aber im
Jahr 1615 als Reichspost in das von Oertel'sche Haus, in
der Hirschelgasse, verlegt. Als nach der Reformation, wel—
che gerade Nürnberg mit offenen Armen empfieng, Klöster
und Klosterleben überflüssig, ja dem Fortschritt der neuen
gesäuberten Lehre entgegen erschienen, zogen Mönche und
Nonnen betrübt aus ihren Zellen und überließen sie weltli—
cher Verwendung und dem freundlicheren Verkehre des Le⸗
bens. So kam das Kloster der Karmeliter an einen gewis—
sen Ayrer, welcher aus dem Baue Wohnhaͤuser einrichten,
die Kirche St. Salvator aber stehen ließ. In diese Ge—
bäude zog sofort die Post über und da das Institut in Be—
rücksichtigung der politischen und geographischen Lage der
Stadt bedeutender werden und bei vermehrtem Geschäfts—
gange auch einen größeren Raum einnehmen mußte, wurde
1817 die Salvatorkirche abgetragen. Nichts desto weniger
blieb der Raum immer noch zu beschränkt und bei den vie—
len Eilwägen, welche die Fahrpost, der sich in Nürnberg
kreutzenden Hauptlandstraßen wegen, nöthig hat, fehlte es
vorzüglich an gehörigen Remisen. Diesem Mangel zu be—
gegnen, erbaute man das neue Gebäude in der Karolinen—
straße (in gothischem Style, wie man zu sagen beliebt).