Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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mit zwei Procent verzinßt werden. Bleibt er gegen je— 
desmalige jährliche Einlage der Anstalt angeschlossen, so 
kann er auf diese Weise mehreremale gewinnen, so oft er 
nämlich das Glück hat, daß seine Nummer gezogen wird. 
Die Bestandesmöglichkeit der Anstalt beruht auf Anla— 
ge der Capitalien zu Zinseszinsen. Vor einigen Jahren 
erlitt das Vermögen der Anstalt durch einen bedeutenden 
Defekt eines treu- und gewissenlosen Cassiers, Jung, der 
sich deßhalb erschossen hat, einen großen Schaden. Aus 
Mangel an Vertrauen traten Viele aus und wandten sich 
der ähnlichen Anstalt in Fürth zu, welche noch vortheilhaf—⸗ 
tere Promessen macht und erfüllt. — 
Die Sparkassa im Spitalamtsgebäude, im Jahr 1821 
gegründet, kommt vorzüglich der ärmeren Klasse zu Gute, 
welche selbst die kleinsten Summen gegen eine angemessene 
Verzinsung admassiren kann. Mehr als 300 Gulden wer—⸗ 
den nicht von einem Individuum angenommen. Der Ma— 
gistrat garantirt mit seinem Vermögen für die Einlagen. 
Das Leihhaus, im ehemaligen Clarakloster, mag inso— 
fern unter dieser Rubrik stehen, als es dem Wucher die 
Arme bindet, der Einzelnen oft die schwersten Summen 
abgepreßt hat. Es leiht gegen Pfänder einen angemesse— 
nen Geldwerth dar, welcher mit 71/2 Przt. zu verzinsen 
ist. Die Pfänder müssen zu einer bestimmten Zeit, welche 
vorher bekannt gemacht wird, eingelöst, oder umgeschrieben 
seyn, ausserdem werden sie verstrichen und dem Eigenthü—
	        
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