Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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der Schatten von den unsrigen), dennoch die Leute im All— 
gemeinen gesünder gewesen und älter geworden seyen, so 
hat dieß in der gesammten kräftigeren Natur derselben, 
durch kräftigere Lebensweise bedingt, seinen Grund, denn 
immer und immer bleibt der Satz wahr: natura sanat, 
non medicus. (Die Natur heilt, nicht der Arzt). Früher 
bestanden mehrere sogenannte Siechkobel und Lazarethe, so 
bei St. Johannis, bei St. Leonhard, bei St. Jobst, bei 
St. Peter, bei St. Sebastian. Diese Siechkobél sind all—⸗ 
mählig eingegangen und zu anderer Geschäftsthätigkeit ver— 
wendet worden, die meisten zu freundlichen Wirthschaften 
(ein großer Gegensatz zu ihrem früheren Bestande)y. Das 
Lazareth bei St. Sebastian, in der Nähe der kleinen Wei— 
denmühle, ist für die Aufnahme eckelhafter Kranker, Cre⸗ 
tinen u. s. w. beibehalten worden; allein die Lokalitäten 
sind zu beschränkt für ein allgemeines Krankenhaus und 
das heilige Geistspital dazu zu machen, erlaubt weder das 
Testament des Stifters, noch wäre es (nach willkührlicher 
Beseitigung dieses Grundes) seiner Lage innerhalb der 
Stadt wegen räthlich. Es blieb also der Stadt bei der im— 
mer deutlicher hervortretenden Nothwendigkeit eines allge— 
meinen Krankenhauses nichts Anderes übrig, als ein neues 
aufzuführen, das vor einigen Jahren begonnen, seinem 
Ausbaue nahe ist. Es ist massio von Sandsteinquadern im 
moderngothischen Style aufgeführt und präsentirt sich auf 
einem großen von einer Mauer umschlossenen Platz, in der 
Nähe der Anlagen des Industrie- und Culturvereins, zwi— 
schen dem Spittler- und Frauenthore, ganz stattlich. Den
	        
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