Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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b) Ausser gottesdienstlichem Gebrauch. 
1. Die Margarethenkapelle und die Ottmars— 
kapelle. 
Die Bauart dieser beiden auf der Kaiserburg über ein— 
ander liegenden Kapellen läßt ein sehr hohes Alter dersel— 
ben annehmen, allein es möchte doch zu gewagt seyn, die 
untere Kapelle für einen ehemaligen Heidentempel und die 
alten verwitterten Steinfiguren am Thurme für Götzenbil— 
der auszugeben, obgleich diese Annahme einen zulässigen 
Vergleich böte, wie sich allmählig das Christenthum auf 
den Nacken des Heidenthums geschwungen habe. Der Bau⸗ 
styl der beiden Kapellen ist altbyzantinisch und die abwech— 
selnde Zeichnung der OQrnamente an der oberen (am Aeu— 
ßern) sehr schön. An der vorderen Seite des Thurmes 
sieht man zwischen zwei unkenntlichen Steinfiguren einen 
leeren Tragstein, einige menschliche Köpfe und zwei Thier—⸗ 
gestalten (vielleicht Löwen). Die untere Kapelle mag viel— 
leicht wirklich im zehnten Jahrhundert erbaut worden seyn, 
wohin sie von Einigen gesetzt wird. Das Innere erscheint 
etwas schwer und massiv und die dicken Pfeiler und vier 
Säulen mit byzantinischen Kapitaͤlern, deren eines vier 
Adler enthält, tragen an dem Rundbogengewölbe ein ziem— 
liches Gewicht. Sehenswerthe Gegenstaͤnde umschließt die 
Kapelle nur wenige; an der Rückwand ein Relief: die 
Grablegung Christi; an dem einen Pfeiler das Wappen 
der von Neumarkt, genannt Mentelein (1513); zwei Cru⸗ 
cifixe, das eine auf dem ehemaligen Altar, das andere über
	        
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