Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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4. Die heilige Geistkirche (Spitalkirche). 
Die Entstehung der Kirche und des Hospitals, (von 
dem unter den Wohlthaͤtigkeitsanstalten gesprochen wird), 
soll folgende seyn: Conrad Haintz, nachher Groß genannt, 
schlief an einem heißen Tage in seinem vor der Stadt ge— 
legenen Garten unter einem schattigen Lindenbaume ein; 
da träumte ihm von einem bedeutenden Schatze, den er in 
seinem Garten finden würde. Damit er nun den Fleck 
auch wisse, wo der Schatz zu heben sey, bedeckte er densel⸗ 
ben im Traume mit einer Hand voll Lindenblätter *). Als 
er erwachte, fand er den so bezeichneten Ort, gedachte da— 
bei seines Traumes und gelobte sichs, falls der Traum in 
Erfüllung gienge, das gefundene Gut den Armen zur Wohl— 
that anzuwenden. Und der Traum gieng in Erfüllung, 
ebenso folgte Conrad Groß dem frommen Drange seines 
Herzens und gründete Spital und Kirche zu seiner Zeitge— 
nossen und Nachkommen Hülfe und Andacht. Im Jahre 
1341 stand die Kirche und wurde 1487 erweitert; 1662 — 
1663 fand im Innern eine große Umgestaltung statt, ein 
Italiener, Carlo Brentano, brachte zum großen Exrgötzen 
damaliger Zeit den Zopf und Haarbeutel hinein, welchem 
man 1827 einen weißen säuberlichen Anstrich mit etwelchen 
mattfarbigen Streifen an der Skulptur zu geben nicht ver—⸗ 
säumte. 
N bindenblätter sind auch die Insignien des Groß'schen Familien— 
wappens.
	        
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