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nuten, verschiebbaren Büchse befestigt ist. In diesen Nuten bewegen sich
zwei Füsschen, welche vom Regulator gehoben und gesenkt werden und
hiebei die Büchse mit der einen unrunden Scheibe verdrehen wodurch die
kürzere oder längere Dauer der Einströmungsperiode erzielt wird. Zu be-
merken ist noch, dass der Schieber die Kanäle rasch öffnet und schliesst
and derselbe während der ganzen Admissionsperiode vollständig still steht.
Ein weiterer und zwar Hauptvorzug dieser Steuerung besteht darin, dass
die Einströmungskanäle bei allen Füllungsgraden vollständig geöffnet werden.
Solche Maschinen werden in Grössen von 3 bis 15 Pferdestärken ausge-
führt und jede derselben mit Speisepumpe und Röhrenvorwärmer versehen.
Von den übrigen nicht im Betriebe stehenden Dampf-Maschinen ist
allgemein hervorzuheben, dass alle, mit Ausnahme der etwas schülerhaft
konstruierten Maschine von der Firma Kritzenthaler in Bayreuth, sehr ge-
fällig gearbeitet sind und dieselben wohl so ziemlich allen Anforderungen
entsprechen, welche man an kleinere Betriebsmaschinen zu stellen berech-
net ist.
Als Aussteller figurieren hier die Firmen noch:
J. W. Engelhardt & Komp. in Fürth mit einer 15-pferdigen Maschine.
Hünerkopf & Sohn in Nürnberg mit einer 8-pferdigen Maschine mit
verbesserter Fakotsteuerung.
N. F. Stumbeck in Rosenheim mit einer 15-pferdigen Maschine.
Letztere Firma sowie die Firmen Johannes Haag in Augsburg und
Heinrich Rockstroh in Markt Redwitz haben noch je eine sogenannte ‚„‚trans-
portable Maschine mit Kessel ausgestellt.
Die Maschine von Haag in Augsburg ist mit oszillierendem Zylinder
versehen. Die Wirkungsweise des Dampfes ist dabei dieselbe, wie die des
Wassers bei dem schon erwähnten Wassermotor, indem hier an Stelle des
Kraftwassers einfach der im Kessel erzeugte Dampf in den Zylinder eintritt.
Vermittelst eines Regulators, welcher auf eine in der Dampfzuleitung
befindliche Drosselklappe einwirkt, wird die Geschwindigkeit der Maschine
innerhalb gewisser Grenzen erhalten. Die Maschine hat den Vorzug für
sich, ohne Anwendung von Geradführung und Zugstange arbeiten zu können
und dürfte dieser Vorzug, namentlich wenn es sich um kleinere Maschinen
handelt, den Mangel einer wirksamen Expansionsvorrichtung nahezu über-
wiegen. Es sei jedoch erwähnt, dass diese Maschinen bei grösseren Aus-
führungen mit variabler Expansion versehen und nötigenfalls auch als
Woolf’sche Maschinen kombiniert werden. Der Kessel dieser Maschine ist
ein stehender Röhrenkessel mit Feuerbüchse. Die Heizröhren sind durch
den Dampfraum gehend angeordnet und wird auf diese Weise ein möglichst
trockener Dampf erzeugt. Im Allgemeinen muss die ganze Anordnung der
Maschine eine sehr kompendiöse genannt werden und verdient auch die
elegante Ausführung alle Anerkennung.
Einen Kessel gleichen Systems mit daran befestigter Maschine, die