Volltext: Nürnberg im Mittelalter (3. Band)

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die ein Christnein werden will, hat man gelait geben unser 
froge?, 
42 
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X! 
20| 
p. 1361 
p. 143] 
[z7] Item ez ist erteilt worden? von scheppfen, rate und 
alten genanten, daz fürbaz hie czu Nüremberg khein Judenschule* 
niht sein sol, und wo das von den Juden uberfaren und niht ge- 
halten wurde, so söllen sie alle wochen, alls offt das geschehe, von 
yeder persone, die das überfaren heten, vervallen sein 10 guldein 
aussgenomen allein der Juden, die burger hie sein, die mügen 
ire kinde yeder in seinem hawse wol leren* lassen, als das von 
alter her gewonheit ist gewesen, und sullen auch darauff iren 
meister raby” varen lassen und hinschicken. Actum feria 3 anteb 
Egidii anno 6. 
[74] Item man hot mit dem Mair® Juden gerett, daz er sich 
von hinen riht und zih. {Actum feria secunda in die sancti An- 1407 Jan. 17 
thonii anno 71% 
a) Würfel ‘lernen’. b) Würfel falsch ‘mane’. 
1 Bischof Albert von Bamberg nimmt eine ‘puella hebrea’, Namens 
Juttelina seu Jutta’, Enkelin (neptis) der Jüdin Secklin in Nürnberg (Judee, 
que dicitur Secklin in Nuremberg), da sie sich taufen lassen will (ad sacri 
aaplismatis lavacrum convolare festinans), auf ihre Bitte in seinen Schutz und 
zerbietet allen Juden, sie zu behelligen: Undatiertes Formular im ersten Nürn- 
berger Briefbuch f. 257a. Da das erste Briefbuch die Correspondenz der Jahre 
:404-1408 umfasst, dürfte Jutta mit der in unseren artt. 11-12 erwähnten Juden- 
rochter identisch sein. ?%‘Burgermeister her Jacob Ciroland und her Anthonii 
Herrer” ohne Datum, Der Eintragung geht vorher ‘4 ante Vit!' [Jimi 9] und 
folgt ‘2 ante Joh. Bapt.’ [Fun 27]. 3 Falsche Interpretation des Ratsbeschlusses bei 
Würfel S. 57 $ 7. Über den thatsächlichen Anlass siehe S. 280 Anm. 7. * Talmud- 
‚schule (Jeschiba). Vgl. Güdemann, (Geschichte d. Erziehungswesens . . . d. abend- 
‚Ändischen Juden III, 67-68 Anm. Die Vorträge fanden im CGemeindehause 
;tatt: S. 280 art. 5. Meister Israel. Der neue Streit, der den Rat zum 
Schlusse der Judenschule zwang, kann erst im August 1406 zum Ausbruch ge- 
kommen sein, denn am 20. Juli vereinbart Meister Israel noch in Ruhe seine 
Jahressteuer mit dem Rate: 5. 51. Israel ging nach Rothenburg: Stern, Kg. 
Ruprecht v. d. Pfalz in seinen Beziehungen zu den Juden S. 39, Koppelman 
hatte also in gewissem Sinne triumphiert, doch durfte auch er keine öffentliche 
Lehrvorträge mehr halten. Bald freilich wandte sich das Blatt. Im Jahre 
darauf (1407) wurde Israel oberster Hochmeister der deutschen Juden und that 
den Koppelman, der Israel nicht anerkennen wollte, in den Bann. Der ‘Frevel’ 
kostete dem Koppelman 2000 Gld.: s. weiter artt. 19-20 und Stern 1. c. mr. 
51, 63 nebst Einleitung. 1408 Aug. 29 gab Koppelman sein Bürgerrecht auf 
‘S. 51) und übersiedelte nach Augsburg. Siehe artt. 5 u, 10. Eine neue 
Mahnung zum Wegzug erfolgte am 26. Januar: S. 50. 7 Datum der folgenden 
Eintragung.
	        
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