Volltext: Briefe eines Nürnberger Studenten aus Leipzig und Bologna

halber habt gut gethan vnd erlegt, welchs ich mich zum hochften 
bedanck, mit hochfter vnd vntertheniger bith, hinfortan mit 
anderm, wafs zur notturft gehört, vnbefchwert zu fein, ferner 
aufzuwenden, darnach ich mich allem gehorfam nach weis zuuer- 
halten. Wolt auch nicht zweifeln, ich wol mich jederzeit beflei(fen, 
eurn vetterlichen wolmeinenden vermanungen in alle weg nach- 
zukummen, welchs ihr euch gentzlich zu mir habt zuuerfehen. 
Auch {chreibt vnd begert ihr, darneben euch zuuerftendigen, 
walls mir weitter die zeit her hierinnen {ei furgef(treckt worden, 
damit ihr folchs auch wift zuerlegen, fueg ich euch hiemit zuuer- 
nemen, das ich mitler zeit folchs in ein zetl oder regifter zufamen 
ziehen will vnd euch vngeferdt vf oftern (fo mir Gott fo lang 
dafs leben vergunt), da es dan ein halbs jar fein wirdt, dafs ich 
in difen landen bin, lauter vnd clar zufchicken, der zuuerficht, 
es werdt euch mit der zalung auch am fueglichften vnd gelegenften 
fein. Was ferner cur vermanung der frucht halben mich zuuer- 
hueten, auch in andern dingen mein gut acht zuhaben, belanget, 
nim ich zum hochften zu danck, wil mich auch darnach meiner 
vorigen zufag nach vfs fleiffig{t richten vnd verhalten. Das euch 
die maiolica oder gefchmelzten fchaln noch nicht zukummen 
fÄindt, kan ich mich nicht genug verwundern, da fie doch lenglt 
von hinnen weggangen, kan wol erachten, das folche wahr zu 
Venedig verwarloft vnd nicht baldt vfgedingt worden, verfich 
mich doch, ihr folt fie baldt bekommen. Sunft weis ich zu 
:lifer zeit weiter nichts zufchreiben, weis auch vf ditzmal keinen 
mangl (Gott lob) anzuzeigen. So fthet es funft alhie in zimlichen 
wefen, Allein kan ich euch nochmals nicht verhalten, das die 
teurung alhie dermaffen vberhant nimbt, dafs teglich erhort wirt. 
dafs die armen leut, fo ir brot teglich nicht kunnen gewinnen, 
for hunger erfterben vnd ferderben, daran die vornehmften 
regenten der f{tatt, die vom adel, fchuldig findt, welche das 
gedreidt dem armen man (in hoffnung, in grofferm werdt anzu- 
werden) verhalten, welchs inen dan yvegen Gott (wie fie ein 
regiment furn) fthet zuuerantworten. Welchs ich euch hiemit 
nicht woln verhalten. Mer weis ich vf ditzmal nichts zufchreiben, 
dan ift hiemit mein bith, wolt dem h. Endris Imhoff, der frawen 
Kreffin, der mutter, auch den gefchwiftrigten (ampt dem gantzen 
haufgefindt, auch andern herrn vnd freunden vil grufs vnd alles
	        
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