Volltext: Briefe eines Nürnberger Studenten aus Leipzig und Bologna

worten vnd woleft mir die fraw Kreffin vnd andere gute herrn 
vnd freundt freundtlich grufen. Mein fraw left dich mit sampt 
der f. mutter freundtlich grufen. Wolet euch auch von meint- 
wegen untereinander des gruf nicht vergeffen. Damit Gott dem 
Almechtigen in feinen {chutz vnd fchirm befolhen, Datum in 
eil den 12. tag Augulfti anno 57. 
D. G. 8. 
Chriftoff Krefs der 
Junger. 
(N 
Kindtliche lieb vnd trew vnd alles guts zuuoran, hertzlieber 
vater. Eur aller gefuntheit vnd wolfart hört ich von hertzen 
gern. Deffelben gleichen wift mich auf den genaden Gottis 
noch in zimlicher gefuntheit. Gott dem Almechtigen {ei lob 
und geb lang. Lieber vater. Nachdem ich bei dem hieigen 
Organiften ein iar zulernen angefangen vnd daffelbig bis an 
6 wochen verlaufen ift, fo fueg ich dir zuwiffen, das er das 
monat 1 taler haben will. Wiewol es vil gelts ift, aber jedoch 
muf ich bekennen, das er mich fleiffig vnd treulich darfür ge- 
lernet vnd vnterwifen hat, verfich mich auch gentzlich, es fol 
nicht vbel angelegt fein. Dieweil ich alfo weiter keines ler- 
meifters auf dem inftrument (doch den Paulus Lautenfack 
aufgenomen) bedarf vnd mich alfo nun felbs darein fchicken 
kan vnd wil, fo ift mein gantz freuntlich bit an dich, dieweil 
jetzund funft bei meiner frawen auf den markt vil aufgebens ift, 
fo mocht es meiner frauen alfo vil gelts auf einmal befchwer- 
lich fein, bit derhalben, du wolleft fo wol thun vnd das gelt 
einem kaufman, nemlich dem Strauben, deinem haufhern, 
welcher auf den markt auch herein zeucht, oder funft einem. 
mit dem du bekant bift, zufteln, das ich dasfelbig alhie empfange. 
Ich bin auch von einem {ftudenten oder 2, die organiften findt, 
die mich haben hören fchlagen, vnd gefagt, das mir nichts fe] 
weder das ich nicht fingen kun, vermant worden, dafs ich daf- 
felbig lernen wöll, welchs mir zu groffem nutz geraichen werdt, 
hab derhalben mit einem wolgelerten {tudenten, der auch wol 
fingen kan, welchen mein herr Camerarius heur an eincs knechts 
{tat angenomen, geret, welcher mir folchs zulernen zugefagt vnd
	        
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