Volltext: Briefe eines Nürnberger Studenten aus Leipzig und Bologna

worden, weils ich nicht. Wiewol ich gern cher gefchriben hett, 
hab ichs aber difer zeit an potfchafft nicht gehabt, fueg dir aber 
hiemitt zuwilfen, das ich alhie bei einem organiften lern, an dem 
ich noch kein mangel hab, fonder mich fleifsig vnd treulich des 
tags ein halbe {tundt vnterweift. Waf aber den lohn bedrifft, 
weis ich nicht, was man im geben foll, hat gleichwol meines 
herren fun gefagt, wol mich eim andern gleichhalten vnd von 
mir, waf billich vnd recht fei, nemen, Fueg dir auch zuwiflen, 
das ich gar nichts von meinem herren vernumen hab, ob er bei 
dir gewefen fei oder nicht, welchs mich nicht wenig wunder 
nimt. Ich fchreib auch hiemit dem vetter Jacob Haller vnd 
i{t mein bit, du woleft im daffelbig aufs erft zuftellen, wiewol 
ich daffelbig gern ch gethan het, hab ichs aber zu differ zeit 
an potichaft nicht gehabt. Difer zeit weil ich funft nichts zu- 
{chreiben, weif auch auf difmal kein mangl. Gruf mir die mutter 
fampt meinen gefchwifterten, die mum Kreffin vnd alle meine 
freundt vnd die mir guts gunen, Damit Got dem Almechtigen 
beuolhen. Datumb 14. December im 56. Jar. 
Chriftoff Krefs 
D. G. S. A. 
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Kindtliche forcht vnd alles guts zuuoran, hertzlieber vater. 
Dein fchreiben, den 4. Jenner aufsgangen, ift mir wol zukummen, 
vnd gern gehört, das ir alle frifch vnd gefunth feit. Deffelben- 
gleichen wift mich aufs den genaden Gottes auch in zimlicher 
gefuntheit. Got dem Almechtigen fei lob vnd geb lang. So 
hab ich aus deinem fchreiben vernumen, das mein herr mit dir 
bei der frauen Kreffin geeffen vnd meinthalben mit im gerett 
haft, welchs ich gern gehört. Hab auch vernumen, das dir 
Jacob Haller die behaufung an alle vrfach aufgefagt, daf mich 
frembdt bedunckt vnd nicht wenig wunder nimbt, welchs ich 
mich gleichwol nicht zu ihm verfehen. Verfich mich aber, vnfer 
herrgot wer dir etwan ein haufung befchern.!) So hab ich auch 
das fchreiben von meinem bruder Jochim empfangen vnd gern 
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i\ Der Vater Christof Krefs bezog eine Wohnung im Hause des 
Kaufmanns Straub und später wohnte er im Hause seines Schwiegervaters 
Knadres Imhof am neuen Thor neben dem Bamberger Hof.
	        
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