fullscreen: Catharina Regina von Greiffenberg (1633-1694)

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aufgebracht werden, wiewohl es mir nicht ge⸗ 
fallen will.“ Die Zeitumstaͤnde waren der raschen 
Verbreitung der neuen Dichtungsart in seltener 
Weise guͤnstig. Unsere gesamte Literatur stand 
unter dem Zeichen unbedingter Nachahmung und 
freudiger Begruͤßung alles Fremden. Was du 
Bellay seinen Landsleuten zugerufen hatte: „nous 
favorisons toujours les étrangers,“ waͤre mit 
groͤßerem Recht von einem deutschen Warner 
ausgesprochen worden. Wilhelm Scherer hat da— 
rauf hingewiesen, wie in den Meßkatalogen die 
aufgelegten uͤbers etzungen aus dem Sranzoͤsischen, 
Italienischen und Spanischen die eigenen Werke 
an Zahl uͤberschritten. Die Gruͤndung der frucht— 
bringenden Gesellschaft, ein Jahr vor dem Aus— 
bruch des Krieges, war die Nachahmung der be— 
ruͤhmten florentiner Akademie, hier entstand die 
Bartas⸗ uͤbersetzung Tobias uͤbners, hier ward 
Diederich von dem Werder zur uͤbertragung des or⸗ 
lando furioso veranlaßt. Ihnen bleibt ihr gerechtes 
Verdienst. Es ist nur ein Zufall, daß keiner der 
dichtenden Genossen Ludwigs von Anhalt, son⸗ 
dern gerade Opitz, dem erst spaͤt die Aufnahme 
bei jenen gelang, rein historisch betrachtet, als 
Zerold der Sonettdichtung auftreten konnte. Und 
es waͤhrte nicht lange, da war das Klinggedicht 
als beliebtes Zeichen poetischer Zuldigung das 
Steckenpferd des wuͤstesten Dilettantismus. Hinter 
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