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mit der Kurwürde und dem Erzkämmereramte käuflich überlassen
wurde. Weitere Summen verschaffte Sigmund sich dadurch, daß er
verschiedene von seinen Vorgängern im Reich den Habsburgern ver—
pfändete Reichsstädte, wie Schaffhausen, Radolfszell u. s. w., die ihm
soeben vom Herzog Friedrich von Osterreich übergeben worden waren,
wieder reichsfrei machte, d. h. daß er sich von diesen Städten die
Pfandsumme zahlen ließ und ihnen auch für Geld die ihnen von
Rechtswegen zukommende Freiheit wieder gab. Außerdem borgte er
unterwegs gegen Wucherzinsen, so viel er konnte, saß aber doch
mehrmals so fest, daß er sogar die vom König von England ge—
schenkten Kleinodien versetzen mußte, um wieder flott zu werden.
Nachdem er in Savoyen, Südfrankreich, an den Höfen in Paris und
London, in den Niederlanden und zuletzt am Rhein sich herumge—
trieben, unsinnige Summen Geldes verschwendet und doch wieder den
spanischen Papst zur Abdankung bewog und noch den Frieden zwischen
England und Frankreich zuwege gebracht hatte, endlich Ende Januar
1417 wieder nach Konstanz zurück.
In seiner Abwesenheit hatte die papistische Partei derart die Ober—
hand gewonnen, daß die von Sigmund unterstützten Bestrebungen
der Deutschen: vor der Wahl eines neuen Papstes die Reform der
Kirche in Angriff zu nehmen, vollständig scheiterten. Wohl wurde
endlich auch der dritte und letzte der Gegenpäpste, Benedikt XIII.,
abgesetzt und durch die Wahl Otto Colonnas, der den Namen Martin V.
annahm, das Schisma beendet; von der Reform der mit tausend
Mißbräuchen behafteten Kirche war aber keine Rede mehr. Wirkungs—
los verhallte die ernstgemeinte Protestation der Deutschen; statt der
von diesen verlangten wirklichen Reformen kam nur wertloses Schein—
werk zu Tage: die Völker waren, wie so oft, wieder einmal um ihre
Hoffnung betrogen. Nichtsdestoweniger schämte sich der König Sig—
mund nicht, am Tage der Schließung des Konzils (21. April 1418)
durch seinen Hofjuristen die Erklärung verlesen zu lassen, daß alles
nach Wunsch verlaufen sei.
Ebenso wertlos war das Wenige, was in Sachen der Reichsreform
geschah. Hier trifft die Hauptschuld die Fürsten, welche in ihrer
Selbstsucht die gemeinsamen Interessen des Vaterlandes verrieten und
in ihrer blinden Eifersucht gegen die Städte sich gegen jede Ver—
besserung und jede Einrichtung sperrten, bei denen sie hätten ein
Opfer oder ein Zugeständnis bringen müssen. Ganz frei von Schuld
waren auch die Städte nicht. Der Entwurf eines allgemeinen Land—
friedens wurde hervorgeholt, um wieder begraben zu werden.
Herzog Friedrich, der sich wie ein Gefangener in Konstanz be—
handelt sah, war, seines Eidschwurs vergessend, heimlich entflohen und