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und andere Maschinen benützt und ist heute noch für die Zwecke
der Lehrwerkstätte brauchbar. Scharrer hielt es für nötig, in ver—
schiedenen Jahresberichten auf die Nützlichkeit dieser Werkzeug—
maschine aufmerksam zu machen!
In den Jahren 1837—–38 wurde unter Bauers Leitung
eine Längenteilmaschine für die Anstalt gebaut, welche in Bezug
auf Genauigkeit heute noch ausgezeichnete Dienste leistet und wohl
jetzt noch zu den besten derartigen Maschinen in Nürnberg
zählt.
Während sich die Thätigkeit der Werkstätte anfänglich mehr
anf Herstellung kleinerer und größerer Arbeits-Maschinen und
Werkzeuge erstreckt hatte, wandte sie sich in der Folge vorzugsweise
der Anfertigung von mathematisch-physikalischen Justrumenten zu.
Es war dies ohne Zweifel der Neigung und Befähigung Bauers
und dem Einflusse Ohms, ebenso aber auch dem Bedürfnisse des
physikalischen Kabinets entsprechend, während sich andererseits die
Privatindustrie des Maschinenbaues rasch entwickelte und die Schul—
werkstätte in Bezug auf Arbeitseinrichtungen überholen konnte. Wir
haben in dem Schrank Kuviele Proben aus dieser Periode aus—
gestellt und außerdem freistehend bei L eine sehr große vierfach
wirkende Luftpumpe aus der Zeit von 1842-46, welche übrigens
bei dem fatalen Umstande, daß die Rotgußbestandteile nicht voll—
kommen dicht zu erhalten waren und oft durch andre ersetzt werden
mußten, eine unverhältnismäßige Arbeit erforderte und doch nicht
lange in der anfänglichen Güte erhalten werden konnte. Wie dürftig
es mit dem Aufwand für die Schule bestellt war, geht daraus her—
vor, daß das Material für die Luftpumpe durch Verlosung eines
der Anstalt von dem Kaufmann Georg Zacharias Platner ge—
schenkten Spiegels beschafft werden mußte. Derselbe war auf der
Nürnberger Ausstellung des Jahres 1840, welche zum Teil in
den Schulräumen stattfand und den technischen Anstalten eine ganze
Reihe von Geschenken eintrug, die jetzt wegen des Vergleiches mit
den gegenwärtigen Produkten und ihrer Ausstellungsweise hohes
Interesse haben. In späteren Zeiten trat zwar in jenen Verhält—
nissen Besserung ein, doch arbeitete die Werkstätte stets und bis
in die neueste Zeit mit den bescheidensten Mitteln.
Im Herbste des Jahres 1851 wurde die Lehrstelle für prak—